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Île de Noirmoutier / Biskaya

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Seebrücke Noirmoutier
Seebrücke Noirmoutier (Bild: Chris Bassett) Großbild klick!
Die Île de Noirmoutier (9.592 Einwohner 2017) liegt im Atlantik in der Biskaya nur einen guten halben Kilometer vom Festland entfernt. Die Hälfte davon lebt im Hauptort Noirmoutier-en-l'Ile.

Das Klima ist dank des vorbeiführenden Golfstromes sehr mild. Entsprechend üppig ist der Pflanzenwuchs, besonders im nördlichen Teil. Weil im Januar schon Mimosen blühen können, wird die Insel auch als Mimoseninsel bezeichnet.

Bedeutend für den Naturschutz sind die ausgedehnten Salzsümpfe (1200 ha) mit zahlreichen seltenen und geschützten Pflanzen in den Tieflagen. Auch große Dünen- und im Norden felsige Küstenbereiche prägen das Erscheinungsbild der Noirmoutier. Im Winter beherbergt die Insel hunderttausende See- und Wattvögel, die dort überwintern.

Neben dem Tourismus, der mit rund 110.000 Besuchern pro Jahr (Stand: 2003) die wirtschaftliche Grundlage für die meisten Bewohner bildet, spielen noch Fischerei, Austernzucht und Salzgewinnung eine Rolle. Insbesondere die Salzgärten haben eine lange Tradition. Sie bedecken fast ein Drittel der Insel und wurden teilweise bereits von Benediktinermönchen im 5. und 6. Jahrhundert durch Dränage der Sümpfe angelegt.

'La Bonnotte, die kleine Gute' ist die teuerste Kartoffel der Welt, sie stammt von Noirmoutier. Feinschmecker zahlen bis zu 500 Euro für ein einziges Kilo der kostbaren Knolle. Das Geheimnis ihres leicht salzigen Geschmacks: Bretonische Bauern düngen sie mit Seetang und tränken den Boden mit Meerwasser. Grund für den gesalzenen Preis ist auch ihre Seltenheit: Gerade mal 40 Tonnen "Bonnotte" ernten die Landwirte von Noirmoutier. Der Anbau der Frühkartoffel ist strengen Regeln unterworfen: Zu Mariä Lichtmess am 2. Februar wird sie gepflanzt, 90 Tage später gepflückt.



Seit 1971 verbindet eine fast 600 m lange Straßenbrücke die Insel mit der Festlandsküste. Die Siedlungen der Insel werden in vier Gemeindebezirken verwaltet: Barbâtre, La Guérinière, L'Épine und Noirmoutier-en-l'Île.

Die Pflasterstraße Passage du Gois, an deren Rändern in der Saison Muscheln gesucht werden, ist eine Touristenattraktion und eine straßenbauliche Kuriosität. Warnschilder geben die Zeiten an, zu denen sie passierbar ist. Außerdem befinden sich am Straßenrand in dichten Abständen Rettungs- bzw. Aussichtstürme, von denen aus die Gegend betrachtet werden kann. Die Piste befindet sich im Naturschutzgebiet Baie de Bourgneuf zwischen der Île de Noirmoutier und Beauvoir-sur-Mer auf dem Festland. Die Passage ist nur gezeitenabhängig nutzbar. Bei Ebbe ist Autoverkehr möglich, bei Flut ist die Fahrbahn vollständig überflutet. Es gibt einige weitere Straßen dieses Typs - außergewöhnlich an dieser ist an der Passage du Gois die Länge von 4,5 km.

Entlang der Strecke gibt es seit 1924 drei Dalben mit Rettungskörben, in die sich Passanten flüchten können, wenn sie von der Flut überrascht werden. Es gibt zwar eine Anzeigetafel für Gezeiten, auf der aber oft falsche oder keine Daten stehen. Dadurch und durch den Leichtsinn von Spaziergängern kommt es jedes Jahr zu Zwischenfällen, die aber meist glimpflich ausgehen.

Die Passage du Gois ist ein Teil der alten Nationalstraße 148, zwischen Noirmoutier-en-l'Île und Limoges, heute ist sie Teil der D 948.

Seit 1987 findet jährlich am 20. Juni ein Mittelstreckenrennen über die Passage statt - genannt 'Les Foulées du Gois'. Wenn das Wasser die Fahrbahn erreicht, wird das Rennen gestartet. Einige Wettläufer erreichen das Land trockenen Fußes, andere müssen durchs Wasser waten, die letzten erreichen das Ufer schwimmend. Rekordhalter ist seit 1990 Dominique Chauvelier mit 12 Minuten und 8 Sekunden.

Eine geografische Besonderheit der Ile de Noirmoutier (5454 ha Fläche, 20 km Länge, 7 km Breite) ist, dass ein Großteil ihrer Fläche unter dem Meeresspiegel liegt.

Die Insel weist keine nennenwerten Erhöhungen auf, der höchste Punkt der Insel ist zwanzig Meter hoch. Der Großteil der Küste besteht aus Sandstränden, die sehr flach sind und weit ins Meer reichen. Dahinter liegen geschützte Graudünen. Es empfiehlt sich, respektvollen Abstand zur Küste zu halten. Dies sollte man auch bei Flut tun, den die Muschelzuchten mit ihren Pfählen sind dann gerade mal so im Wasser und bei der Brandung schlecht zu sehen. Nur im Norden der Insel gibt es eine reizvolle Felsenküste.



Auf Noirmoutier gibt es zwei Yachthäfen:
Herbaudiere (47° 01,63' N 002° 17,8'W) liegt im Norden der Insel und verfügt über Schwimmstege und einen großen Travellift.
Port de Morin (46° 58,9' N 002° 17,43' W) liegt etwa drei Seemeilen südlich von Herbaudiere an der Westküste der Insel und verfügt ebenfalls über Schwimmstege.



windsack Entsprechend ihrer atlantiknahen Lage am Westrand des europäischen Festlandes hat Noirmoutier ein ausgesprochen ozeanisches Klima mit relativ milden Temperaturen. Schnee und Frost treten nur selten auf, die Sommer sind mäßig warm.
Den Wetterverlauf prägt ein rascher Wechsel von Hoch- und Tiefdruckgebieten, die vom Atlantik heranziehen. Die vorherrschenden Westwinde können vor allem im Winter Sturmstärke erreichen. Regenschauer und starke Winde können sehr kurzfristig auftreten, sind jedoch meist nur von kurzer Dauer.
Deutlich spürbar ist der Einfluss der starken Gezeiten auf den Wetterverlauf, aber auch den Jodgehalt der Luft, der in der Bretagne sehr hohe Werte erreicht. Die starken Winde bedingen zudem einen geringen Schadstoffgehalt der Luft. Der Wind weht fast ständig aus nordwest- und westlichen Richtungen.

WETTERBERICHTE:
In französischer Sprache in allen Hafenbüros (Capitainerie) oder über UKW Kanal 80, Ankündigung wie überall auf Kanal 16. In englischer Sprache über BBC 4 auf Langwelle 198 kHz um 13.01 Uhr und 18.54 Uhr. Siehe auch im "Almanach du Marin Breton" oder "Bloc Marine".



Weblinks:
Île de Noirmoutier in Wikipedia
Webcam Noirmoutier Hafen Herbaudiere

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Lage Noirmoutier Lage Noirmoutier (Bild: NordNordWest / Bearbeitung Walter) Großbild klick!
Marinas auf Noirmoutier Marinas auf Noirmoutier (Bild: Pline)  Großbild klick!
Salzgärten in Noirmoutier Salzgärten in Noirmoutier (Bild: Fabio D)  Großbild klick!
Hinweistfel zu Passage du Gois Hinweistfel zu Passage du Gois (Bild: Peter Walter)  Großbild klick!
warntafel Warntafel (Bild: Peter Walter)  Großbild klick!
rettungsbake Rettungsbake (Bild: Peter Walter)  Großbild klick!
Muschelsammler an der Passage du Gois Muschelsammler an der Passage du Gois
(Bild: J.Hache) Großbild klick!
Hafen Herbaudiere Hafen Herbaudiere (Bild: jimbal)  Großbild klick!