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Die Straße von Gibraltar

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Letztes Update 05/2023
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Panorama Gibraltarstraße
Panorama Gibraltarstraße(Bild: Cubanito) Großbild klick!


Die Straße von Gibraltar ist eine Meerenge zwischen dem Mittelmeer im Osten und dem Atlantischen Ozean im Westen. Sie trennt Marokko und Spanien und ist nach dem Felsen von Gibraltar, der sich an der Südspitze der Iberischen Halbinsel befindet, benannt. Die Straße von Gibraltar ist etwa 65 Kilometer lang und 14 bis 44 Kilometer breit.Am östlichen Ende der Straße von Gibraltar liegen die Herkulessäulen. Die Meerenge hat seit langer Zeit hohe strategische Bedeutung. Im 4. Jahrhundert v. Chr. errichteten die Karthager hier eine Blockade, um den Handel im Mittelmeerraum zu kontrollieren. Vom 8. bis 15. Jahrhundert kämpften spanische und maurische Streitkräfte um die Kontrolle über die Meerenge. Später nutzten die Briten ihren Stützpunkt in Gibraltar, um ihre Seemacht in mehreren Kriegen ab dem Beginn des 18. Jahrhunderts zu stärken.

Die Straße von Gibraltar ist eine der meistbefahrenen Wasserstraßen der Welt, die täglich von ca. 300 Handelsschiffen durchfahren wird. Durch den ständig ostsetzenden Strom an der Oberfläche, hervorgerufen durch das etwa 1,4 m niedrigere Niveau des Mittelmeers gegenüber dem Atlantik, in Verbindung mit oft vorherrschenden Westwinden, die sich in der Straße durch Düsenwirkung verstärken, war sie lange ein für Schiffe schwer zu überwindendes Hindernis und gilt unter Seeleuten als besonders tückisch.

Seit der Antike ranken sich unzählige Legenden um die 20 Kilometer breite Meerenge, die Afrika von Europa trennt. Für Meeresforscher, Seeleute und Militärs ist die Straße von Gibraltar von jeher von besonderem Interesse. Mit leistungsfähigen U-Booten und Tauchrobotern erforschten jetzt Wissenschaftler einige der Geheimnisse der Meerenge. Sie kamen dabei sowohl den rätselhaften Gefahren als auch der geheimnisvollen Schönheit auf die Spur.

Für den Wasserhaushalt des Mittelmeers spielt die Straße von Gibraltar eine wichtige Rolle.



windsack Das Tor zum Atlantik wird bestimmt durch die Düsenwirkungin der Straße von Gibraltar. Vorherrschende Winde werden um bis zu 2 Beaufort verstärkt, so dass häufig Starkwind anzutreffen ist.

Wetter: Die Straße von Gibraltar ist vielleicht eine der Wasserstraßen, in der meistens Wind herrscht, mit einer Besonderheit, dass die Windrichtung unregelmäßig von einer Richtung in die andere schwingt. Es kommt vor, dass der Wind 3-4 Tage lang in eine Richtung weht, dann innerhalb weniger Stunden abnimmt und danach für 3-4 Tage aus der entgegengesetzten Richtung kommt, oder ?abstirbt? um danach weiter in die gleiche Richtung zu blasen.
Dieses Verhalten hängt damit zusammen, dass die Straße von Gibraltar zwischen 2 großen Wasserkörpern liegt, dem Atlantik im Westen und dem Mittelmeer im Osten, beide mit ihrem eigenen Wettersystem. Das Atlantikwasser tendiert kühler, die Luftmassen darüber verhalten sich unbeständiger, während das Mittelmeerwasser wärmer und die Luftmassen stabiler sind. Zieht man eine imaginäre Linie von Süd nach Nord durch die Straße, dann dominiert das Wettersystem das den höheren Luftdruck hat. Der Wind bläst dann vom höheren in Richtung des niederen Drucks, durch die Straße, meistens rechtwinklig zu den Isobaren.
Die Ursache liegt in den Gebirgszügen auf beiden Seiten, südlich und nördlich der Straße. In der Strasse wird aus einem 4 er?Wind windseits, am Ende der Straße oft ein 6 er ? Wind, dies gilt für beide Windrichtungen. Es wird abgeraten mit dem Spinnacker durch die Straße zu fahren. Ein zahmer 3 er, 4 er ? Wind bei Gibraltar wird sehr wahrscheinlich bei Tarifa zu einem 6 ? 7 er. Das Ansteigen der Windstärke geschieht so allmählich, dass es keine Alarmzeichen gäbe, und schon sei es zu spät. Reff 2 oder Reff 3 im Hauptsegel und eine periodische Reduzierung der Genua sei die Taktik des weisen Mannes. Seebrisen können sich besonders an heißen sonnigen Tagen entwickeln. Ein lokales Tief in Mitte der Straße verändert die Situation in ganz kurzer Zeit.
Mit Nebel muß man in der Straße von Juni bis September rechnen, gerade in der Zeit, in der viele kleine Fahrzeuge unterwegs sind. Wenn feucht warme Luftmassen über relativ kaltes Wasser (Wasser aus dem Atlantik) strömen steigt die Nebelwahrscheinlichkeit. Es kommt vor, das vor Ceuta eine Nebelbank liegt, bei (ostsetzender Strömung), in Straßenmitte (bei westsetzender Strömumg) klare Sicht herrscht und auf der Nordseite (bei ostsetzender Strömung) wieder Nebelbänke liegen.

Tarifaan der Straße von Gibraltar wird wohl zu recht die Hauptstadt des Windes genannt. Die Straße von Gibraltar beschleunigt den Wind wie eine Düse. Pro Jahr bläst ca 40 % Prozent der Levante (weht vom Mittelmeer auf den Atlantik; Levante heißt Sonnenaufgang, der Wind kommt aus dem Osten). Der Poniente steuert die anderen 60 Prozent der Windzeit bei. Er kommt vom Atlantik und weht Richtung Mittelmeer.
Tarifainsider halten nicht viel von Windstatistiken, zumal das Wetter immer ungewöhnlicher wird (El Niño, etc)!
Der Levante ist ein schräg ablandiger starker Fallwind aus dem Osten. Der ablandige Starkwind bügelt die Wellen flach. Er bläst zwischen einem Tag und mehreren Wochen rund um die Uhr durch. Die Afrikaküste verschwindet in undurchsichtigem Dunst. Nachmittags wird er noch ein bißchen stärker, besonders bei Flut. Dann läßt ihm das steigende Wasser in der Meeresenge noch weniger Platz.
Er entsteht durch ein Azorenhochkeil über Spanien oder Frankreich und gleichzeitig durch ein Tiefdruckgebiet über dem Mittelmeer und Marokko. Er kann aber auch durch ein kräftiges Hoch über Mitteleuropa und ein Tief über Nordwestafrika oder vor der Küste Marokkos entstehen. Eine weitere Möglichkeit ist ein Tief im Seegebiet südlich der Balearen. Bei dieser Wetterlage sind heftige Stürme häufig (vorzugsweise im Frühjahr und Herbst). (Quelle: www.tarifa.de)

Poniente:Der schräg auflandige Westwind bläst vor allem tagsüber und wird bei stahlendem Himmel nachmittags am stärksten. Alles stehen und liegen lassen sollten Windsurfer bei Poniente über der Gleitgrenze nur bei bewölktem oder gar bedecktem Himmel. In einer Stunde kann alles vorbei sein - oder erst richtig losgehen. Er tritt als Folge von Tiefdruckgebieten auf. Vor allem im Winter kann dieser Wind Sturmstärke erreichen. Ab Sotogrande bis Marbella wird er durch die Düse der Gibraltarstraße noch verstärkt (umgekehrter Effekt des Levante).

Südwind: Der winterliche, regenreiche Südwind bläst voll auflandig und schleppt hohe Wellen mit. Vormittags bläst der Südwind Vollgas, mittags ab zwei Uhr läßt er oft schon wieder nach. Oft kommt er aber auch in Intervallen, jeweils vor den zahlreich ankommenden Regenfronten, die sich ungefähr halbstündlich mit sonnigen Aufhellungen abwechseln.

Nordwestwind: Bei dem kalten Wind aus dieser Richtung liegt die Tarifabucht etwas im Windschatten, nur die Mündung des Rio Jara erreicht der Wind. Dafür schwärmen die Locals dann von australischen Bedingungen in El Palmar und Conil ein Stück weiter westlich von Caños.




Weblinks:
Die Staße von Gibraltar in Wikipedia
Medien in der Kategorie Gibraltar
Gibraltar in Wikipedia
Webcam Gibraltar


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Straße von GibraltarStraße von Gibraltar
(Bild: Google Earth / Walter) Großbild klick!
Gibraltarstraße im Relief Gibraltarstraße im Relief
(Bild: Google Earth / Walter) Großbild klick!
















Karte Gibraltar Karte Gibraltar (Bild: Eric Gaba) Großbild klick!
Seekarte Straße von Gibraltar Seekarte Straße von Gibraltar(Bild: nn) Großbild klick!