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EUROPÄISCHES SEGEL-INFORMATIONSSYSTEM


Das Jahr-2000-Problem auf Schiffen


Nicht mehr aktuell aber aus historischen Gründen belassen

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Ältere Geräte zur Datenverarbeitung benutzen als Jahreszahl nur die beiden letzten Stellen, so dass es für diese Geräte unmöglich ist, zwischen "1900" und "2000" zu unterscheiden. Dies betrifft sowohl Einzelgeräte (Com-puter usw.) als auch Mikroprozessoren, die sich in anderen Geräten befinden.
Daher kann es bei solchen Geräten ab dem 1 Januar 2000 dazu kommen, dass sie falsch ober überhaupt nicht funktionieren. Neben dem 1. Januar 2000 kann dieses Problem außerdem bereits am 1.Januar 1999 oder 9. September 1999 auftreten, da die Ziffemfolge "99" bei bestimmten Geräten als Indikator für das Ende einer Liste oder einer Datei dient. Ein weiteres Problem kann für bestimmte GPS-Empfänger der sogenannte "Rollover" des GPS-Systems am 22. August 1999 um 00.00 Uhr darstellen, was ebenfalls zum Ausfall oder zu Fehlfunktionen führen kann.

Daher sollten alle in Frage kommenden Geräte einer Überprüfung unterzogen werden, um sicherzustellen, dass diese vom "Jahr-2000-Problem" nicht betroffen sind. Neben der Möglichkeit der Konsultation der Hersteller, Ausrüster oder Service-Firmen können Informationen auch im Internet auf der Seite "www.ship2000.com" abgerufen werden.
Dort gibt es zum einen eine Auflistung von Geräten und zum anderen eine Liste von Herstellern, Ausrüstern und anderen Personen, die kompetente Hilfestellung anbieten. Als Betreibern des GPS-Systems hat die Regierung dem Vereinigten Staaten anläßlich der 44. Tagung des IMO-Unterausschusses "Safety of Navigation" (NAV 44) im Juli diesen Jahres folgende Erklärung abgegeben:
"The GPS Joint Program Office has determined that all generations of GPS satellites are unaffected by the Year 2000 (Y2K) and GPS End of Week (EOW) Roll-over Issues. However, the Civil GPS users may need to verify that their receivers and appliances will work properly through these events."

(BSH S2 46/98)

Peter Look Schreibt am 18.1.99 in der Newsgroup von ESYS:

Hallo,
erst mal eines vorweg: beim GPS gibt es zwei neuralgische Termine. Zum einen natürlich das bekannte Jahr-2000-Problem; international als Y2K bezeichnet.
Unbekannter, aber gefährlicher ist jedoch die Problematik des sogenannten "week rollover" des GPS-Systems am 22. August 1999 um 0000 Uhr UTC! Und dieser Termin dürfte für Wassersportler kritisch werden, da er inmitten der Saison liegt!

Bei neuen Geräten (ab ca. 1997) verbürgen sich die Hersteller für eine sichergestellte Funktion ihrer Geräte für beide Termine.

Bei älteren Geräten sieht das anders aus. Leider gibt es selbst für den Fachhandel keine gesicherten Daten über Funktion oder Fehlfunktionen solcher Geräte. Es gibt zwar "Schwarzlisten", diese sind jedoch nur den Militärs zugänglich!

In einem konkreten Fall gab der Hersteller die Empfehlung, dass sich Besitzer einer Geräteserie "mit älterem" Softwarestand an den Fachhandel wenden solle. Der wandte sich an den deutschen Kundendienst des Herstellers und bekam die Empfehlung, dass der Kunde sein GPS zwischen 21. August 2300 Uhr und 22. August 0100 Uhr UTC ausgeschaltet lassen solle (Absturzgefahr). Nach neuerlichem Einschalten wäre dann mit einer Wartezeit von maximal einer Stunde zu rechnen, da das Gerät den Almanach neu laden müsse.

Meine Empfehlung für alle Wassersportler, die am 21./22. August auf See sind: verlassen Sie sich nicht auf die Funktion Ihres GPS; rechnen Sie mit drei Stunden Ausfallzeit - dann sind Sie auf der sicheren Seite.


Mit freundlichem Gruß,

Peter Look