EUROPÄISCHES SEGEL-INFORMATIONSSYSTEM
Die Doldrums

von Peter O. Walter

Follow ESYS
Die Doldrums, korrekter wissenschaftlicher Name "Intertropical Convergence Zone", abgekürzt "ITCZ", sind ein Kalmengürtel, anders ausgedrückt: Ein Gebiet schwacher, veränderlicher Winde und häufiger Windstillen am Äquator, mitunter auch die Rossbreiten zwischen 25 bis 35° nördlicher beziehungsweise südlicher Breite. Dabei sind sie nicht etwa stationär, sondern pendeln etwa um 5 Grad nördlich und südlich um ihre mittlere Lage und folgen mit ein- bis zweimonatiger Verspätung der Sonne. Auch die Breite ist variabel: Sie beträgt 300-400 Meilen und ist abhängig von der Jahreszeit und geografischen Faktoren.

Das Wetter in dieser Zone ist geprägt hoher Luftfeuchtigkeit, ausgedehnten Flautengebieten, drehenden Winden, aber auch plötzlich auftretenden Böen, Schauern und tropischen Gewittern.
Hier ist übrigens die Geburtsstätte der Hurricanes
Nicht verwechselt werden dürfen die Doldrums mit den Rossbreiten die entweder weiter nördlich (Nordhalbkugel) oder weiter südlich (Südhalbkugel) liegen.

Die "nördlichen" Doldrums im Atlantik liegen etwa zwischen der Ostspitze Südamerikas und dem westlichsten Teil Afrikas, wobei der Kalmengürtel auf der afrikanischen Seite seine größte Breite aufweist. Demzufolge halten sich Segler auf dem Weg zum Kap der Guten Hoffnung stets mehr nach Westen, obwohl das der längere Weg ist.

Die Doldrums sind eine Art Pufferzone zwischen den nordatlantischen "Tradewinds" (Passatwinde), welche von Nordost wehen und ihrem Gegenstück auf der Südhalbkugel, wo es von Südost bläst.

Der Urprung des Wortes ist unklar, aber das Oxford English Dictionary meint, es wäre eine Verbindung der Begriffe 'dull' (langweilig; trüb, düster; dumm) und tantrums (Koller; Trotzanfall; Wutanfall). Sicher ist aber, dass englische Segler den Begriff geprägt haben.

Heute haben die Segler schnellere Schiffe und präzise Wetterinfos, so dass sie dieser Flautenzone schneller als früher entkommen können. Früher hatten die Kapitäne keine andere Möglichkeit, als aufmerksam zu beobachten und jeden Winddreher, jede noch so kleine Bö auszunutzen um einige Meter mehr gut zu machen. Bernard Moitessier hat vor 20 Jahren noch genau so gehandelt. Diese Methode erfordert viel Geduld und Optimismus...

Weblinks:
Die Doldrums in Wikipedia (engl)
Intertropical Convergence Zone

Fehlt ein wichtiges Link zum Thema? Link mitteilen

Links können sich ggf. ändern. Darauf haben wir leider keinen Einfluß. Sollten Sie ein totes Link entdecken, schreiben Sie uns bitte eine Mail zusammen mit der Adresse der Seite. Vielen Dank im Voraus!

Schlagwörter: Doldrums, Intertropical Convergence Zone, ITCZ, Schauer, Gewitter, tropisch, Kalmengürtel, Windstille, Flaute



Gewittergürtel der Doldrums im Pazifik Gewittergürtel der Doldrums im Pazifik
(Bild: NASA)   Großbild klick!
Lage der Doldrums im Juli und Januar Lage der Doldrums im Juli und Januar
(Bild: Mats Halldin)  Großbild klick!
Schauer in den Doldrums Schauer in den Doldrums
(Bild: Kevin Boothby's Site!)   Großbild klick!
Die Innertropische Konvergenz Die Innertropische Konvergenz
(Bild: Geo-Science-International) Großbild klick!