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Großsegler:
Die 'Eye of the Wind'

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Letztes Update 01/2023
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Die Eye of the Wind ist ein zweimastiges Segelschiff vom Typ einer Brigantine (Dreiviertelbrigg), die 1911 vom Stapel lief. In ihrer beinahe 100-jährigen Geschichte umsegelte sie zweimal die Welt. Zudem hatte sie mehrere Auftritte in diversen Kinofilmen.

Beim Stapellauf 1911 hieß sie Friedrich. Sie war als Toppsegelschoner auf der Lühring Werft in Brake gebaut worden. 1923 wurde sie nach Schweden verkauft, hieß ab dann Merry und fuhr jetzt 50 Jahre lang als Frachtschiff in Ost- und Nordsee. Im Laufe der Jahre entfernte man die Masten und baute sie zum Motorschiff um. Nach einem Brand im Jahr 1969 schien das Ende ihres Lebens gekommen zu sein. Aber glücklicherweise fiel sie in die Hände einer Gruppe von Windjammer-Enthusiasten, die 1973 begannen, sie als Segelschiff wieder aufzubauen.

Sie bekam 2 Masten und wurde als Brigantine geriggt. Man suchte und fand überall in England und auf der Welt Original Materialien, die für Takelage und Ausbau verwendet wurden. Ein ehemaliger Tanzboden aus widerstandsfähigem Teak wurde zum Bau der Deckshäuser eingesetzt und uralte englische Kirchenbänke geben dem unteren Salon seine maritime Atmosphäre. Alle Blöcke wurden aus Holz und teilweise in aufwendiger Handarbeit gefertigt.

1923 wurde sie nach Schweden verkauft und fuhr 50 Jahre lang unter schwedischer Flagge teils unter Segeln, teils unter Motor als Küstenfrachter und als Fischereischiff. 1973 ging sie an eine britisch-australische Gesellschaft und wurde wieder zum Segelschiff mit einer Brigg-Takelung umgebaut.

Als Eye of the Wind umsegelte sie zweimal die ganze Welt und spielte Rollen in mehreren Kinofilmen, z.B. in Die blaue Lagune, Savage Island, Taipan und 1996 als das Segelschulschiff Albatross in White Squall. Diese Einsätze machten sie auf der ganzen Welt bekannt und als einen der schönsten, noch fahrenden Großsegler berühmt. In dieser Zeit hatte sie auch ihren Einsatz als Trainingsschiff für Jugendliche.

Im Jahr 2000 wurde sie an einen dänischen Eigner verkauft, der sie komplett restaurierte und mit modernster Ausrüstung sowie einer starken Maschine versah. Damit erfüllt sie heute alle modernen Sicherheitsstandards sowie Anforderungen an Komfort und Bequemlichkeit. Die Restauration erfolgte so gefühlvoll, dass sie dabei ihren Charakter als Original-Großsegler behielt. Gesegelt wird nach wie vor komplett im Handbetrieb.

Heute steht das Schiff für individuelle Führungskräfte-Trainings, aber auch für die Vercharterung an private Gruppen zur Verfügung.

Steckbrief/Ausstattung
Baujahr: 1911
Werft: C. H. Lühring Werft, Brake, Deutschland
Länge über alles: 40,23 m
Breite: 7,01 m
Tiefgang: 2,70 m
Takelagetyp: Brigg
Segelfläche: 750 m²
Maschine: 600 PS
Geschwindigkeit: ca. 8 Knoten
Schiffsrumpf: Stahl
Deck: Teak
Kabinen: 6 Passagier-Kabinen (12 Kojen)
4 Crew-Kabinen (10 Kojen)
Aufenthalt: Salon mit Bordbibliothek, Decksalon, Sonnendeck
Navigation und Kommunikation: Radar, GPS, Funk (weltweit), Satellitentelefon, Fax, Internet
Sicherheit: Modernste Sicherheits-, Feuerschutz- und Rettungsausstattung gemäß internationalen Richtlinien



Weblinks:
Die 'Eye of the Wind' in Wikipedia
Segelschiffstypen in Wikipedia


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Schlagwörter: Eye of the Wind, ex Friedrich, ex Merry, Segelschiff, Brigantine, Toppsegelschoner, Großsegler, Tourismus, Geschichte, Bilder, Filme

'Eye of the Wind' unter Segeln 'Eye of the Wind' unter Segeln (Bild eyeofthewind.net)   Großbild klick!
Deck der 'Eye of the Wind' Deck der 'Eye of the Wind' (Bild eyeofthewind.net)   Großbild klick!
Ruder der 'Eye of the Wind' Ruder der 'Eye of the Wind' (Bild eyeofthewind.net)   Großbild klick!
Deckslounge Deckslounge (Bild eyeofthewind.net)   Großbild klick!
Messe und Kombüse Messe und Kombüse (Bild eyeofthewind.net)   Großbild klick!
Decksplan Decksplan (Bild eyeofthewind.net)  Großbild klick!