EUROPÄISCHES SEGEL-INFORMATIONSSYSTEM

Revierinformation für Segler:
Der Balaton (Plattensee)

Für die Richtigkeit der Koordinaten, sowie exakte Längen- und Tiefenangaben keine Gewähr.

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Letztes Update 03/2023
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Der Plattensee (ungar. Balaton) liegt in Westungarn, ist der größte See West- und Mitteleuropas und neben dem Neusiedler See im Burgenland auch der bedeutendste Steppensee Mitteleuropas. Insgesamt ist er 79 km lang und im Mittel 7,8 km breit. Die Fläche beträgt 594 km², damit ist er 12 km² größer als der Genfer See und 60 km² größer als der Bodensee.
Unterkünfte zu finden ist recht leicht, es gibt eine ganze Menge guter Ferienwohnungen: Siehe Ferienwohnung Balaton

Der etwa 600 Quadratkilometer große Plattensee ist ein ausgezeichnetes Revier für Segler und Surfer. Der im Durchschnitt nur ca. 3 Meter tiefe See bietet sehr abwechslungsreiche Wellen- und Windverhältnisse.
Beeinflusst werden die abwechslungsreichen Wasserbewegungen durch die große Ausdehnung des Sees, die Gliederung der Küste, die Verschiedenheit und Häufigkeit der Windrichtungen und Windgänge sowie durch die Gliederung der Seeoberfläche durch Ausbuchtungen.





windsack 3-4 Windstärken im Jahresmittel machen den Balaton zum Segel- und Surfrevier. April, Mai, September und Oktober sind die windreichsten Monate, Juli und August die windschwächeren Monate und auch für Anfänger geeignet.
Der vorherrschende Wind am Balaton, der "Hauptwind", weht zwischen N und NW. Im östlichen Becken (zwischen Balatonkenese und Tihany) ist der NW Wind, im südwestlichen Raum (zwischen Tihany und Keszthely) der Nordwind typisch. Im Herbst und im Winter kommen SO und SW Winde häufiger auf.
Bei ungestörten Hochdruckwetterlagen entwickelt sich tagsüber lokal eine thermisch direkte Zirkulation vom See zum Land. Dieser Seewind wird am Plattensee "Balaton-Wind" genannt.

Die Stürme sind für die Schifffahrt besonders gefährlich, da sich der Wind plötzlich, fast ohne jeglichen Übergang verstärkt und zuweilen in 10 bis 20 Minuten eine Geschwindigkeit von 30 bis 35 m/s erreicht. Dem Ausbruch der Stürme geht meistens eine gemäßigte oder schwache südliche Luftströmung voraus und bei sprunghafter Geschwindigkeitszunahme dreht sich der Wind nach NW. Im Gewittergeschehen - als sich die abströmende Luft nahe der Wasserfläche ausbreitet und in Form von Auslaufwind heftige Stürme verursacht - ist der Wind in der Richtung des Zuges des Gewitters am stärksten und seitwärts gemäßigter. Das Gewittergeschehen kann 2 bis 3 Stunden andauern. Der bisher gemessene stärkste Windstoss erreichte am 13. Juli 1961 eine Geschwindigkeit von 129,6 km/h. So ein orkanartiger Wind kann im Durchschnitt 94,4 kp/qm Druck entfalten.

Am Balaton gilt der April als der windigste Monat. Die Stürme (die 15 m/s übersteigenden Windgeschwindigkeiten) entstehen zu Beginn des Sommers häufiger (im Schnitt kann man alle 3 Tage mit stürmischen Windstössen rechnen), der ruhigste Monat ist dagegen der September (im Schnitt kann nur einmal alle 10 Tage ein Sturmwind beobachtet werden). In den dem Nordufer vorgelagerten Seegebieten hat die Windschattenwirkung der Berge eine solche Intensität, dass sich dadurch die Windstärke in einzelnen Fällen (z.B. zwischen Balatonfüred und Siófok) sogar um 60 % verringern kann.

Bei starken N- und NW-Winden lassen sich auf den Wasserflächen vor den zum See senkrechten Tälern allerdings starke Einblassungen beobachten. Wenn der Wind über den See gelangt, breitet er sich fächerartig aus, seine Geschwindigkeit übersteigt den Umfelddurchschnitt wesentlich.
Daraus folgt auch, dass der südliche Uferbereich - besonders in den Sommermonaten - windiger ist als der nördliche. Wegen der bedeutenden Längsabmessung des Sees treten voneinander abweichende Wetterlagen in verschiedenen Bereichen auf. In einem Becken herrscht Windstille im anderen tobt ein stürmischer Wind. Das Vorwarnobservatorium des Landeswetterdienst in Siofok nimmt die Sturmvorwarnung für den Balaton-Raum wahr und betreibt jeweils zwischen 1. Mai und 30. September das Sturmwarnungssystem. Wenn der Wind in 3 Stunden die Stärke von 12m/s erreichen kann, wird die Sturmwarnung der Stufe I verordnet.

Übersteigt die Windgeschwindigkeit sofort oder in 1 - 2 Stunden 17m/s wird die Sturmwarnung der Stufe II verordnet. An 24 Punkten am Ufer zeigt ein gelbes Licht die meteorologischen Verhältnisse an. Die Annäherung eines Sturmes durch ein gelbes Licht, das 30 mal in der Minute aufblitzt Stufe I, wonach Boote und Wassersportfahrzeuge nur innerhalb von 500 m breiten Zone vom Ufer fahren dürfen. Das kurzfristige Aufkommen eines Sturmes durch ein gelbes Licht das 60 mal pro Minute aufblitzt bedeutet Sturmwarnung der Stufe II, wonach ein Fahrverbot für Kleinfahrzeuge unter Segeln der Klasse B, sowie Boote und Wassersportfahrzeuge gilt.
Auf Grund seiner geringen Tiefe friert des See im Winter schnell zu, so dass auch Eissegeln möglich ist.

Auf dem Balaton kann man über das Radionotruf- und Informationssystem Bala Trönk Hilfe rufen. Die Dispatcher stehen rund um die Uhr in ungarischer und deutscher Sprache zur Verfügung. Hilfe kann über den Notrufkanal 16 des Schiffsrundfunks gerufen werden, Informationen werden über den Kanal 22 erteilt. Das Gewitteralarmsystem übermittelt den Gewitteralarm über Hinweisleuchten, die um den See herum an 24 Punkten aufgestellt sind.
Luftbild Balaton Luftbild Balaton   Großbild klick!
Yachthafen Balatonföldvar Yachthafen Balatonföldvar   Großbild klick!
Balaton zugefroren Balaton zugefroren   Großbild klick!
Sturm am Balaton Sturm am Balaton   Großbild klick!

Weblinks:
Der Balaton in Wikipedia
Webcam Balaton

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