Portrait
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REINHARD   RAFFALT

- Lebenslauf -
von Nina Raffalt


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"Kinder, seid still oder geht aus dem Zimmer, der Raffalt spricht!", hieß es in meiner Kindheit immer, wenn im Radio Sendungen von Reinhard Raffalt zu hören waren.
Da dies häufig der Fall war, gehörte Reinhard Raffalt zu den ungeliebten Begleiterscheinungen meiner frühen Jugend. Später, als ich Reinhard Raffalt persönlich kennenlernte und noch später seinen römischen Alltag im Palazzo del Grillo als seine Frau mit ihm teilte, war ich fasziniert von diesem Mann, dessen Lebensstil trotz harter Arbeit, immerwährender Terminnöte und aller Intellektualität von spielerischer Eleganz und Leichtigkeit war.
Reinhard Raffalt wurde 1923 in Passau geboren. In seinem Elternhaus war durch die Mutter der Geist der alten Donaumonarchie lebendig. Der Vater, Druckereibesitzer und Zeitungsverleger, weckte schon früh das Interesse des Jungen an Literatur und Geschichte und lehrte ihn die Notwendigkeit einer logischen Denkweise.
Nach dem Abitur studierte Reinhard Raffalt in Leipzig Kirchenmusik, nach 1945 setzte er das Studium mit Geschichte, Philosophie, Kunstgeschichte und Musikwissenschaft fort. Er sammelte erste Erfahrungen als Journalist an der neugegründeten "Passauer Neuen Presse" und promovierte 1949 über die "Problematik der Programm-Musik". Dann aber zog es ihn nach Rom.

Offiziell war Reinhard Raffalt der "Vatikankorrespondent" der "Passauer Neuen Presse". Aber außer dem hochtrabenden Titel hatte er nichts, weder Geld noch Sprachkenntuisse oder Beziehungen.
Als Organist an der deutschen Nationalkirche Santa Maria dell' Anima hielt er sich die erste Zeit über Wasser während wohl manch junge Römerin seinem Italienisch den nötigen Schliff beibrachte.
Bald schon machte Raffalt Sendungen für den Bayerischen Rundfunk. Daraufhin bot ihm der Münchner Prestel-Verlag an, ein Buch über Rom für die neu-konzipierte Landschaftsbuch-Reihe zu schreiben. Das "Concerto Romano" wurde ein Bestseller, das viele Rombesucher auf ihren Wegen durch die Ewige Stadt begleitete.
Außerdem erhielt er einen Lehrauftrag für Kirchenmusik am Collegium Germanicum. Plötzlich hatte sein Leben in Rom eine Art Eigengesetzlichkeit bekommen: 1954 wurde Reinhard Raffalt vom Auswärtigen Amt zum Direktor der Biblioteca Germanica ernannt, dem ersten deutschen Kulturinstitut, das nach dem Krieg wieder im Ausland gegründet wurde. Unter Raffalts Leitung entstand ein Zentrum, das deutsches Geistesleben in bisher nicht erlebter Weise repräsentierte.

Der Bayerische Rundfunk schickte ihn nach Asien, Afrika und Südamerika. 1957 gründete Reinhard Raffalt die "Römische Bachgesellschaft". In den 60er Jahren gab Reinhard Raffalt die offiziellen Ämter auf und lebte fortan als freier Schriftsteller in Rom.
Er machte weiterhin seine durch Stil und Vortrag einzigartigen Sendungen für den Bayerischen Rundfunk, schrieb gern gelesene Bücher für Prestel und Piper und entwickelte sich immer mehr zu einem Kenner der "Vatikanischen Szene".

Das Antike Rom als geistige Wiege Europas, das christliche Abendland und Humanismus, Kultur, Geschichte und Musik, die katholische Kirche als Erbin und Bewahrerin antiker Tradition und die Zukunft Europas waren seine zentralen Themen.
Seine besondere Sicht der Dinge, die Gabe, große Zusammenhänge zu erkennen und geistige Bögen zu schlagen, seine charinant-humorvolle Art machen seine Bücher, Sendungen und Filme unverwechselbar. Reinhard Raffalt starb völlig überraschend im Juni 1976 in München.

Nina Raffalt

Weblinks:
Reinhard Raffalt in Wikipedia
Bücher (auch nicht mehr im Handel erhältliche) bei Amazon


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