Viermast-Stahlbark gebaut 1911 von Blohm & Voss, Hamburg.
Abmessungen: 96,60 x 14,30 x 7,93 m [322'8 x 47' 2x 26'5]
Tonnage: 3091 GRT, 2882 NRT and 4700 DWT. Geriggt mit Royalsegeln über Doppeltop- Topgallantsegeln.
Schwesterschiff (beim selben Eigner): Peking selbes Baujahr.
- 20. September 1911
- Stapellauf in der Werft Blohm & Voss, Hamburg, für F. Laeisz, Hamburg.
- 1916-1919
- In Iquique während des ersten Weltkriegs.
- 1921
- Nach dem Krieg als Wiedergutmachungszahlung an die französische Regierung.
- Dezember 1921
- Zurückgekauft von F. Laeisz, Hamburg, für £ 13.000.
- 1931
- Kapitän Jürgen Jürs.
- 24. August 1928
- Kollision vor der englischen Südküste mit dem Dampfer "Daphne"
- 1932
- Verkauft an Gustav Erikson, Mariehamn, Finland.
- 1939-1945
- Während des Zweiten Weltkriegs in Mariehamn.
- 1946
- Viking und Passat im Stückgutverkehr von East London nach Table Bay/Kapstadt/Südafrika. Beide Schiffe befördern auch Passagiere. Passat Reise nach Kapstadt in 82 Tagen.
- Mai - 6.Oktober 1947
- Reise von Port Victoria nach Falmouth in 143 Tagen.
- 1949
- Reise von Port Victoria to Queenstown f.o. in 109 Tagen.
- Dezember 1950
- Verkauft zur Verschrottung zusammen mit Pamir an van der Loo, Antwerpen.
- 1951
- 1951
- Verkauft an H. Schliewen, Lübeck, als Schulschiff.
- 1954 April
- Versteigert an die Schleswig-Holsteinische Landesbank.
- 1956
- Verkauft an Stiftung Pamir und Passat, Lübeck.
- 1957
- läuft Lissabon als Schutzhafen an, als die Ladung Getreide während eines Orkans verrutschte. Nach dem Verlust der Pamir nach Hamburg verlegt.
- 1960
- Stationäres Schulschiff (Schiffsjungenschule) in Travemünde.
- 3. Juni 1998
- Gründung der "Fördergemeinschaft Passat-Sailing", die das Schiff bis 2003 wieder unter Segel bringen will.
Spendenkonto:
"Fördergemeinschaft Passat-Sailing"
Deutsche Bank, BLZ 230 707 00
Konto 3373037
Die Passat, eine wechselhafte Geschichte
Im Jahre 1911 gab die Hamburger Reederei Ferdinand Laeisz der Werft Blohm & Voss in Hamburg den Auftrag zweier Viermastbarken. Am 25. November waren die Schiffe segelfertig. Sie kosteten je 680.00 Goldmark, wurden auf die Namen PASSAT und PEKING getauft und in die Flotte der berühmten Segler der Reederei aufgenommen.
Am 24. Dezember 1911 trat die PASSAT ihre erste Reise von Hamburg um Kap Horn nach Chile an. Die Hinreise dauerte 81, die Rückreise 94 Tage. Von 1911 bis 1914 machte das Schiff vier Reisen nach Chile. Die schnellste dauerte 70 Tage. Auf der fünften Reise wurde das Schiff im Hafen von Yquiqui vom ersten Weltkrieg überrascht. Dort blieb es bis zum 27. Mai 1921 liegen. Dann trat es mit 4.700 t Salpeter beladen die Reise nach Marseille an und wurde an Frankreich ausgeliefert.
Am 22. Dezember 1921 kaufte die Reederei die PASSAT zum Preise von 13.000 engl. Pfund zurück. Sie wurde in Hamburg gründlich instand gesetzt und auf neue Reise um Kap Horn geschickt. Die Besatzung betrug einschließlich Kapitän, Koch, Steward, Zimmermann, Schmied und Segelmacher 36 Mann. 1925 wurde das Schiff erstmals umgebaut, um Offiziersanwärter aufzunehmen, die an Bord ihre für den Besuch einer Navigationsschule vorgeschriebenen Segelschiffsausbildung erhalten sollten.
1932 wurde die PASSAT für 6.500 engl. Pfund an den finnischen Reeder Erikson verkauft und 1951 von dem deutschen Reeder Schliewen zurückgekauft. Am 10. Juni 1951 traf das Schiff unter deutscher Flagge in Travemünde ein.
Die PASSAT war bis 1951 ein reines Segelschiff und wurde jetzt zu einem frachttragenden Schulschiff mit einem 1.000-PS-Motor umgebaut. Der Motor gab dem Schiff eine Geschwindigkeit von etwa sechs Knoten. Bei günstigem Wind konnte es bei voller Besegelung bis zu 18 Knoten laufen. Es bekam eine Besatzung von zusätzlich 50 Mann, so daß die Gesamtbesatzung etwa 86 betrug.
Die letzte Reise machte das Schiff 1957. Es verließ am 14. Februar die Elbe und erreichte nach 49 Tagen Montevideo. Die Ladung wurde gelöscht und das Schiff nach La Plata versegelt. Dort übernahm das Schiff eine Ladung Getreide für Hamburg. Auf der Heimreise geriet es im Nordatlantik in schwere Stürme und mußte mit Schlagseite Lissabon anlaufen. Am 8. Dezember 1957 lief es in Hamburg ein. Damit war die letzte Reise des Großseglers abgeschlossen.
Im Jahre 1959 kaufte die Hansestadt Lübeck die PASSAT für DM 315.000,-- und stellte sie nach umfangreichen Umbauarbeiten der Schleswig-Holsteinischen Seemannsschule zur Verfügung.
Am 15. August 1960 kamen die ersten Decksjungen zur Ausbildung an Bord. Mit dem Rückgang des Nachwuchses für die Schiffahrt gab das Land Schleswig-Holstein das Schiff am 30. September 1965 wieder an die Hansestadt Lübeck zurück. In diesen fünf Jahren wurden rund 1.000 Decksjungen in dreimonatigen Lehrgängen auf ihren künftigen Seemannsberuf vorbereitet. Seit April 1966 steht das Schiff für Lehrgänge der Jugendpflege, des Sports und der internationalen Jugendbegegnung zur Verfügung. An Bord befinden sich 102 Betten in Ein- und Mehrbettkammern. Wasch- und Toilettenräume, ein großer und zwei kleinere Aufenthaltsräume und ein Besprechungszimmer. Die Plätze können auch im Winter belegt werden, da alle Kammern beheizbar sind.
Geschichten von der Passat
Zu einer schweren Kollision kam es am 24. August 1928. Die "Passat" war auf der Reise von Hamburg nach Talcahoano in Chile. Das Schiff lief unter Vollzeug mit etwa fünf Knoten Richtung Feuerschiff "Royal Souvereign" vor der englischen Südküste. Kurz vor zwei Uhr wurde 35 Grad an Steuerbord ein Schiff ausgemacht. Als sich die Peilung bis zwei Uhr nicht wesentlich geändert hatte, wurden auf der "Passat" sämtliche Lichter überprüft und Morsesignale mit der Lampe gegeben. Aber selbst das Manöver des letzten Augenblicks konnte eine Kollision nicht mehr verhindern.
Der Klüverbaum des Viermasters bohrte sich in den Rumpf des ausweichpflichtigen Dampfers "Daphne". Die Kollision erfolgte im ungünstigen Winkel von 80 Grad. Erst nach Backbrassen des Vortopps reagierte das Knäuel. Die gesamte Mannschaft des Erzfrachters konnte trockenen Fußes auf die Viermastbark übersteigen. Der Dampfer sank anschließend, und die "Passat" lief als Nothafen Dungeness an.
Aber nicht nur Schiffe prallten aufeinander, sondern auch Menschen. Der Erste Offizier Willy Jebsen geriet einmal mit dem Kapitän Eilert Müller in eine handfeste Auseinandersetzung an Deck. Der Streit endete damit, daß Jebsen vom Kapitän zum Passagier degradiert und danach fast ausschließlich in der Hängematte gesehen wurde.
Weblinks:
Die 'Passat' in Wikipedia
Medien in der Kategorie Passat
Segelschiffstypen in Wikipedia
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Schlagwörter: Passat, 1911, Viermastbark, Schulschiff, Großsegler, Segelschiffe, technische Daten, Geschichte, Bilder

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