EUROPÄISCHES SEGEL-INFORMATIONSSYSTEM

Toiletten in Korsika
und Südfrankreich

Der etwas andere Törnbericht
von Maik Schäfer, Bootsschule Kölbl & Schäfer und
Claus Brück, DHH Zweigstelle Dresden

Letztes Update 03/2023


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Was jeder braucht (und keiner will davon sprechen):
Maiks (Toiletten-) Bericht Suedfrankreich und Korsika

Antibes:
Sehenswert:
der Markt, der fast ständig geöffnet ist.
Wer vom Hafen aus Richtung Innenstadt geht, sollte die vor der Stadtmauer(?) zu findenden 'fliegenden Haendler' schnell hinter sich lassen und auch die (etwas weiter hinten zu findenden) Märkte in der Naehe der Fischmarkthalle vergessen: Ziel ist der Markt in der Innenstadt - nicht zu verfehlen; eigentlich führt jeder Weg dorthin und man folgt einfach nur den Wegen bergan.
Hier sind einige Verkäuferinnen schoener als die Waren, die sie anbieten und die Marktschreier lauter als die Farben, die ihre Produkte tragen.
Restaurant:
'Le Brulot' in der 'Rue de Frederic Istard' (wenn ich mich recht entsinne - jedenfalls in der Naehe des Marktes), wo man sich unbedingt eine Schinken- platte als Vorspeise goennen sollte ('Jambon de canard'); das Steak danach ist in der Vorsaison von angenehmer Größe. ;-) Vorbestellung ist wichtig, aber nicht zwingend (abhängig von der Anzahl der Personen).
Man kann ohne Probleme noch für den gleichen Abend ein paar Tische reservieren.
Die Toilette sollte man vergessen - hingehen lohnt nicht.

Toiletten:

Hocktoilette in Südfrankreich
(Bild: Mintguy)
Die öffentlichen Toiletten kosten 1 FF und unsere französischen Nachbarn haben auch hier wieder einmal bewiesen, dass sie von einer guten deutschen Schüssel keine Ahnung haben; ebenso wie übrigens auch vom Papier: kleine, nicht mal handtellergroße Vierecke aus einem anatomisch ungünstig gelegenen Halter zu zerren, ist nicht jedermanns Sache.
Besser ist es, die Toiletten der Capitanerie zu benutzen: ausreichend groß, sauber und die mitteleuropäischen Gesetzen bekannte Sitzhaltung lassen sie die Note 2 (gut) verdienen.

Villefranche:
Einkaufen entwickelt sich zur "Tour de Force": erst im Touristik-Zentrum konnte man uns den Weg zum einzigen Metzger des Ortes weisen (Rue de L'Eglise).
Die Toiletten befinden sich am Ende des Hafens ueber einem Straßencafe, wo man auch die Jetons (8 FF) für die Duschen bekommt. Duschen und WC erhalten eine 3 (befriedigend). Wichtig: Bei Eintreten in die Toilette die Position des Lichtschalters merken - nach ca. 30 Sekunden wird's dunkel!
Nochmal Drücken ist angesagt!

Calvi:
Das Wichtigste zuerst: Duschen und WCs sind im gleichen Zustand wie schon im letzten Jahr, wo sie renoviert und erneuert wurden (1996). Was da allerdings renoviert und/oder erneuert wurde, kann wohl niemand so genau sagen... ;-)
Kleiner Tip: wer besonders gut duschen will, benutzt die dritte Dusche von rechts - sie ist (wie letztes Jahr) anscheinend defekt und (wie auch letztes Jahr) man kann hier endlos lange duschen, ohne das man Angst haben muss, dass sich das Wasser plötzlich verabschiedet und man eingeseift zurück zum Boot geht.
Jetons kosten 15 FF und die WCs erhalten wegen fehlender Brillen nur eine 4 (ausreichend).
Diese Note gebe ich aus dem Gedächtnis, obwohl ich in meinem 'Tagebuch' eine 3 vergeben habe - aber da war ich wohl schon toilettengeschädigt. ;-)

Restaurants:
Am Ende des Hafens befindet sich hinter einer Bahntrasse die Pizzeria 'Chez Antoine'.
Die Pizza ist hier nicht ganz billig aber schnell, groß und schmackhaft (auch starke Esser werden mit einer 'Midi'-Portion gut bedient sein - sie entspricht etwa dem, was hierzulande als 'groß' verkauft wird). Die Toilette dort erhält wegen der heimeligen Atmosphaere eine glatte 2 (gut).

Dem Hörensagen nach ist auch die Toilette im Restaurant 'Le Grand Bleu' (letztes in der Reihe am Hafen) fuer eine 2-3 gut... selber ausprobieren!

Cargese:
Eigentlich der Höhepunkt der Reise: malerisch gelegen, in der Vorsaison keine Touristen, der Hafen ist leer, und, um das Wichtigste gleich zu klaeren: es gibt keine Toiletten!
Ab in die Wellenbrecher!
Allerdings hat auch das einzige Restaurant am Hafen je nach Jahreszeit geoeffnet, die dortige Schüssel verdient eine gute 3.

Restaurants:
Einige Pizzerien oben am Berg (wie eigentlich dort alles 'oben am Berg' ist), das 'Manhattan Cafe' (wo es 12 cm hohe Hamburger gibt) und eine Kneipe, in der sich der Durchschnittskorse in überdurchschnittlicher Lautstärke mit seinen Mitmenschen unterhält (Achtung - es gibt zwei Kneipen, die man findet, wenn man endlich den Weg nach oben geschafft hat: es ist die mit der Terrasse vor der Türe, die auf den Marktplatz hinzeigt): der Wirt spricht weder deutsch noch englisch aber mit 'une pression sil vous plais' kommt man schließlich überall weiter (nebenbei: hier gibt's auch Maßkrüge zu 35 FF das Stück). Sobald der Laden etwas leerer geworden ist, schaltet der Wirt den ständig laufenden Fernseher gerne auch auf den Wetterbericht.

Ajaccio:
Das Wichtigste zuerst: Zigaretten (nein, diesmal sind es nicht die Toiletten ;-) ).
Am Hafen gibt es eine Reihe von Läden und Restaurants, die für den durchschnittlichen Segler nicht von Bedeutung sind, da selbst für Touristenverhältisse zu teuer.
Auf der Rückseite diese Häuserzeile aber gibt es einen kleinen Zeitschriftenladen, in dem die Schachtel M*rlb*r* nur FF 13,20 kostet - also etwa vier Mark.
Stangenweises Einkaufen lohnt sich, da im ganzen Ort die Schachtel sonst FF 19,20 kostet - und damit weit ueber deutschem Niveau liegt (in Südfrankreich kosten sie ebensoviel - also ist hier der einzige Ort, sich fuer die nächste Zeit einzudecken).

Von Restaurants gibt's eigentlich wenig zu berichten, da die Preise einfach zu hoch sind - wer sich aber die Mühe macht und ueber die Bahntrasse, die zum Fährhafen führt, die Treppe zur Stadt hin ersteigt, wird sich durch zwei (zugegeben, ziemlich schlimm aussehende, aber gute) Imbissbuden belohnt sehen, wo er seinen Hunger gut und (für dortige Verhältnisse) preiswert stillen kann. Direkt gegenüber den Buden gibt's eine kleine und schummerige Kneipe, von der eigentlich nur wenige Dinge im Gedächtnis bleiben: der Bierpreis (bezahlbar), das Zapfverhalten (randvoll) und der Wirt, der außer seiner Freundlichkeit auch dringend mal zum Zahnarzt müßte (bei seinem Lächeln denkt man unwillkürlich an Pferde).

Theoule (Südfrankreich):
Duschen: 1 (mit Auszeichnung)
WCs: 1
Und war's eigentlich auch schon. Keine Läden, keine Kneipen - nix. Da ist nichts.
Gähnende Leere.
Man hält da eigentlich nur an um zu duschen, duschen, duschen nach der Überfahrt von Korsika.
Es ist die absolute Erholung - kein Wunder: das ganze Gelände, soweit das Auge reicht, ist Privatgelände und die Einfahrt ist eigentlich nicht erlaubt (wie auch Boote über 12 Meter gnadenlos wieder nach draußen geschickt werden).
Einkaufen kann man nicht - letztes Jahr hat's einer versucht: den Berg hoch, über den Berg hinweg, Laden gefunden, eingekauft und dann wieder zurück; denkste: der Weg in die normalbürgerliche Zivilisation führt durch ein pförtnergesichertes Tor, das (oder besser: der) einen zwar raus-, aber ohne entsprechenden Ausweis nicht wieder reinläßt.
Also sollte man schon in Korsika einkaufen, was man zum Leben braucht - hier gibt es nichts!
Wer aber teure Autos und ebensolche Frauen sehen will, sollte den Weg durch's Einfamilien-Wohnhaus-Dörfchen nicht scheuen...

St. Raphael:
Nun ja - Touristenstadt eben.
Nepp an jeder Ecke.
Über Toiletten und Restaurants gibt's wenig zu sagen - außer dass sie teuer sind.
Die Eissalons an der Straße sollte man allerdings ausprobieren - teuer und ... ihr Geld wert.

So, ich hoffe, ich konnte Euch ein paar Tips geben, wenn Ihr mal in der Gegend unterwegs seid (an der Formatierung arbeite ich allerdings noch ;-)


Absender: Claus.Brueck@stabilo.com Betreff: Toiletten Korsika/Elba - ein paar Ergänzungen

Hallo Herr Walter,

angeregt durch den neuen Eintrag zum Thema Örtchen noch ein paar weitere Häfen für Korsika/Elba/Sardinien (jeweils Stand Herbst 96):

Macinaggio:
Die Duschen u. Toiletten im Hafenmeisterbüro sind sehr ordentlich, aber eben auch nur während der Öffnungszeiten zu benutzen. Danach gibt es neben dem ortsüblichen Weg zu Bar/Restaurant noch einen Ausweich: eine einzelne Toilette an der Nordseite des Hafenmeistergebäudes, die von außen zugänglich ist. Manchmal ist die Beleuchtung defekt, aber immerhin.

Bastia/Port Toga:
In dieser Marina gibt es zahlreiche Duschen und Toiletten (sowohl im Hafenmeistergebäude als auch im Gebäudekomplex der Restaurants). Zu beachten ist, daß sie meist verschlossen sind. Schlüssel dazu gibt es gegen Kaution beim Hafenmeister. Qualität: 4

Bastia/Vieux Port:
Duschen und Toiletten sind der Zahl der Gastliegeplätze gerade angemessen. Für m und f je zwei. Sie befinden sich direkt neben dem Hafenmeister und sind nur während dessen Öffnungszeiten benutzbar. Aber: viele Bars imalten Hafen. Qualität 3-4 (Toilette: landestypisch ohne Schüssel)

Bonifaccio:
Die Toiletten und Duschen liegen etwas versteckt hinter dem Hafenmeisterbüro und dem Segelmacher in Containern. Dem entsprechend: nicht sehr zahlreich, nicht sehr toll. Und vor allem: am Abend und über Nacht geschlossen. Also auf zu zahlreichen Restaurants/Bars an der Hafenpromenade.

Marciana Marina (Elba):
In Containern unterhalb des Genueserturms sind sowohl Duschen als auch Toiletten untergebracht. Qualität 3, Öffnungszeiten je nach Saison, spätestens ab 19.30 Uhr ist Schluß. Dann empfiehlt sich die Bar direkt neben dem Weinverkauf unter den Arkaden. Dort: Qualität der Toilette 2.

Porto Azzurro (Elba):
Echte Gelegenheit, ausgiebig, bequem, heiß und ordentlich zu duschen: il Diurno! Nicht ganz so leicht zu finden. Vom Schiff aus gesehen die Straße zwischen den Eisdielen am linken Ende des Platzes am Hafen leicht bergan. Nächste Querstraße rechts. Dann noch ca. 30m. Qualität 1-2, Kosten ca 7000 Lit.

Beste Grüße
Claus Brück
DHH Zweigstelle Dresden