red sky at night is the sailor's delight."
Befindet sich die Sonne in der Nähe der Kimm, ist sie immer orange oder rot gefärbt. In diesem Ton leuchtet auch der Himmel in unmittelbarer Nähe. Ist die Atmosphäre frei von Dunstpartikeln, kann man für kurze Zeit nach Sonnenuntergang auch den leuchtenden Purpurschein hoch am Himmel ausmachen.
Die Gründe für das Phänomen liegen in der selektiven Streuung der Atmosphäre und dem langen Weg der Strahlen durch die Atmosphäre. Die Sonne fungiert in dieser Tageszeit als eine Art roter Scheinwerfer. Werden nun Dunstpakete oder hohe Eiswolkenschichten von diesem Scheinwerfer angestrahlt, leuchten sie ihrerseits stark auf. Sie wirken praktisch als Multiplikator des roten Sonnenlichts. Besonders eine Schicht aus Cirrus-Wolken (Cirrostratus), kann auf diese Weise eine ganze Himmelshälfte zum Entflammen bringen.
Warum gilt nun das Morgenrot gemeinhin als Schlechtwetterzeichen? Die Erklärung ist einfach:
Man braucht nur an die meteorologischen Gegebenheiten in unserer Westwindzone zu denken und
sich dabei die Himmelsgeometrie vor Augen zu halten.
Immer dann, wenn sich eine Tiefdruckstörung nähert, zieht als erstes Anzeichen der Wetterverschlechterung eine Cirrostratus-Schicht am Westhimmel auf. Im Zenit und nach Osten zu ist der Himmel aber noch klar. Geschieht dies nun am Morgen in der Dämmerung oder während des Sonnenaufgangs, vermag die klare Sonne im Osten mit ihrem roten Licht den Wolkenaufzug im Westen einzufärben. Die Leuchtkraft der Eiswolkenteilchen führt zu einem eindrucksvollen Morgenrot. Einige Stunden später trifft die Warmfront mit Wind und Dauerregen ein.
Das Abendrot setzt hingegen Wolkenfreiheit im Westen voraus. Damit so ein Sonnenlicht auf die Wolken im Osten scheinen kann, darf folglich nach Westen zu keine Schlechtwetterfront vorhanden sein! Das Wetter wird also besser oder bleibt schön.
Es gibt sogar noch einen meteorologischen Grund für den guten Ruf des Abendrots: Im Zentrum eines Hochdruckgebiets herrscht nur eine geringe Luftbewegung. Am Ende eines solchen Hochdrucktages bilden sich in der ruhigen Luft aufgrund der Abkühlung feuchte Dunstschichten. Auch sie leuchten im Licht der Abendsonne stark rötlich. Voraussetzung ist möglichst wenig Wind, sowie es typisch ist für anhaltendes Schönwetter.
(Bild: Franz Unterwainig) Großbild klick! Sonnenaufgang Bingen/Rhein 2007
(Bild: Manfred Heyde) Großbild