Öltanker vor Dänemark auf Grund gelaufen
Samstag, 30. November 2002, 09:01 Uhr
Kopenhagen - Der Tanker «Baltic Swan» mit 5.000 Tonnen Öl an Bord ist am Freitag vor Dänemark auf Grund gelaufen, wie die dänische Marine mitteilte. Schäden an der «Baltic Swan», die ebenso wie die vor Spanien havarierte «Prestige» nur über eine Hülle verfügt, seien nicht festgestellt worden. Auch Öl sei nicht ausgetreten. Nach dem Abpumpen von rund 200 Tonnen Öl habe der Tanker seine Fahrt fortsetzen können. Das auf der Insel Man registrierte Schiff war auf dem Weg von Danzig nach Kopenhagen. Der Unfall ereignete sich im Öresund zwischen Dänemark und Schweden. Die Marine vermutete, dass starke Windböen den Tanker von seinem Kurs abgebracht haben könnten. Die Behörden kündigten Ermittlungen an.Quelle: Peter O.Walter , SY ESYS
Serie von Ölunfällen hält an
Freitag, 29.11.2002
Die Serie von Tankerhavarien reißt nicht ab. In der Nacht vom 27. zum
28.11. kollidierte der mit 28.000 Tonnen Öl beladene griechische Tanker
"Hellenic Star" in der Einfahrt des Rotterdamer Hafens mit dem deutschen
Frachter "Western Trader", 4169 BRZ. Zwei Schlepper nahmen den beschädigten
Tanker auf den Haken und brachten ihn nach Botlek ein. Die Behörden
ordneten eine sofortige Räumung des Havaristen ein. Arbeiten, das
leckgeschlagene Schiff abzudichten, wurden unverzüglcih auf den Weg
gebracht. Langwieriger wird die Bergung der "Western Trader" sich
gestalten. Das an Steuerbord aufgerissene Schiff konnte nur durch
unverzügliches Aufgrundsetzen mit Hilfe eines Notmanövers und sechs
Schleppern vorm Kentern bewahrt werden. An der Uferböschung kam das 111
Meter lange Schiff schließlich mit Schlagseite fest. Der Schwimmkran
"Marcor" ging längseits, um die Ladung aus dem vollgelaufenen Laderaum zu
entfernen. Um ein Umschlagen oder Zerbrechen des Havaristen durch Strömung
oder Gezeiten zu vermeiden, müssen Schlepper den Frachter ständig
stabilisieren.Am Eingang der Kadetrinne erwartet derweil die deutsche Küstenwache den ins Gerede gekommenen Tanker "Byzantio", 32.453 BRZ, der zur Zeit noch in Tallinn mit 50.000 Tonnen Rohöl beladen wird, der aber in Kürze auslaufen soll. Das in Valetta registrierte Schiff läuft unter dem Management der griechischen Aegean Shipping Co. für denselben Charterer wie die "Prestige". Bis vor zwei Jahren allerdings gehörte das 1976 in Tonsberg bei Oslo erbaute Schiff der dänischen Reederei A.P. Möller, die dem seinerzeit "Jessie Maersk" getauften Schiff zu einem guten Ruf verhalf. Am 28.11. willigte nach vorherigem Zögern die Estnische Seefahrtsbehörde ein, den Tanker auf Sicherheitsmängel hin zu überprüfen. Zuletzt war dies am 19.11. in Rotterdam geschehen. Seit Juli 2002 hat die "Byzantio" bereits sechs Mal Tallin angelaufen. Der WWF verlangte ein Fahrverbot für das Einhüllenschiff. Greenpeace verlegte die "Beluga" in die Ostsee.
Am 29.11. soll die "Neuwerk" trotz weiterhin bis zu vier Meter hoher Wellen endlich ihren Ölbekämpfungseinsatz vor Galicien starten. Mit Sonnenaufgang soll sie La Coruna verlassen und dem aus rund 11.000 Tonnen bestehenden Ölteppich, der sich mit westlichen Winden schon bis auf 30 Kilometer der Küste genähert hat, zuleibe rücken. Am 1.11. wird voraussichtlich auch das Tiefsee-U-Boot "Nautile" aus Toulon an der Untergangsstelle der "Prestige" eintreffen und mit der Untersuchung des Wracks beginnen. Nach französischer Meinung strömt aus dem weiterhin Öl aus. Mittlerweile wurde auch eine neue Theorie zum Auseinanderbrechen des Havaristen bekannt: Demnach hat die portugiesiche Fregatte "João Coutinho" den Schleppzug bei dessen Annäherung an deren Hoheitsgewässer unter Androhung einer Beschießung zu einem so abrupten Drehmanöver gezwungen, dass die "Prestige" sich so in die See drehte, dass ihr geschwächter Rumpf in einem Wellental nachgab und dann einknickte.
Nach Göteborg eingeschleppt wurde derweil der vor zwei Wochen vor Laesö gestrandete Tanker "Pandar". Das 1984 erbaute Schiff weist schwere Bodenschäden auf. Vor einer Reparatur muss die aus 50.000 Tonnen Heizöl bestehende Ladung gelöscht werden. Vorher darf die Ostsee auch nicht verlassen werden. Um den Reparaturauftrag haben sich Werften aus Hamburg, Danzig und Göteborg beworben.
Quelle: Tim Schwabedissen
Frachterkollision auf der Elbe
Montag, 25.11.2002
Am 25.11. kam es auf der Elbe auf Höhe der Lühemündung zu einer
Schiffskollision. Der 91 Meter lange Hamburger Frachter "Henny" wurde von
der in Hongkong registrierten "OOCL Canada" gerammt. Der Chefingenieur der
"Henny" erlitt bei dem Zusammenstoß Verletzungen, die Brücke des Schiffes
wurde eingedrückt. Die "OOCL Canada" trug eine Leckage im Bug davon und
ging auf Höhe Cuxhaven vor Anker. Der Sachschaden wird auf 650.000 Euro
geschätzt.Quelle: Tim Schwabedissen
Mexiko: Kreuzfahrer auf Grund gelaufen
Donnerstag, 28. November 2002, 07:11 Uhr
Mexiko-City - Das Kreuzfahrtschiffer «Holiday» mit 2100 Gästen an Bord ist in der Karibik aufgelaufen. Das Satelittenfernsehen zeigte Bilder der der 222 Meter langen «Holiday» dicht vor dem Strand auf der Halbinsel Yucatán. Die Passagiere an Bord stammten zum größten Teil aus den USA. Sie sollen auf dem Luftweg in ihre Heimat zurückgebracht werden. Der Kapitän Schiffs glaubt, er sei auf eine Sandbank gelaufen, die nicht in den Karten verzeichnetist.Quelle: Peter O.Walter , SY ESYS
Frankreich will Schwesterschiff der "Prestige" stoppen
Donnerstag, 28. November 2002, 07:18 Uhr
PARIS/MADRID - Um einem zweiten Fall "Prestige" zuvorzukommen, hat Frankreich die Behörden Estlands vor dem Auslaufen des Uralt-Tankers Byzantio in Tallinn gewarnt. Die "Byzantio" müsse strengstens kontrolliert werden: Die 26 Jahre alte Byzantio hat 50 000 Tonnen Schweröl an Bord und wollte Kurs auf den Ärmelkanal und Spanien nehmen. Der Frachter ist für die Schweizer Handelsfirma Crown Resources unterwegs, die auch den Tanker Prestige charterte.Quelle: Peter O.Walter , SY ESYS
Portugiesische Marine schuld am Auseinanderbrechen der "Prestige"?
Mittwoch, 27. November 2002, 22:40 Uhr
Rettungsmannschaften geben der portugiesischen Marine die Schuld am Auseinanderbrechen des Tankers. Nach einem Bericht "Stern" war das Auseinanderbrechen der "Prestige" "auf das massive Eingreifen der portugiesischen Marine zurückzuführen". Während der Bergungsarbeiten habe das Kriegsschiff "Joao Coutinho" die Schlepperschiffe mit dem havarierten Tanker am Haken "abrupt zum Abdrehen" gezwungen. Dadurch sei die "Prestige" quer zu den Wellen gekommen und zwischen zwei Wellenberge geraten, berichtete der "Stern" unter Berufung auf die Bergungskapitäne. Das angeschlagene Schiff sei eingeknickt, zerbrochen und gesunken.
Die Umweltkatastrophe durch das ausgelaufene Öl werde durch "das chaotische Krisenmanagement" der spanischen Regierung verschärft, hieß es im "Stern" weiter.
Quelle: Peter O.Walter , SY ESYS
"Hual Europe" nur noch ein Trümmerhaufen
Mittwoch, 27.11.2002
Komplett zerstört wurde der Autofrachter "Hual Europe" bei dem gemeldeten
Feuer vor Oshimaia. Das Wrack ist auseinandergebrochen, mittschiffs
eingesackt und liegt teilweise unter Wasser auf der Backbordseite. Ob die
zuletzt 300 Tonnen Öl in den Tanks mit verbrannt oder ausgelaufen sind, ist
zur Zeit nicht einzuschätzen. Klar ist aber, dass der 56835 BRZ große
Transporter ein Totalverlust ist. Er hatte vor Anker liegend einen Taifun
abwettern wollen, als er am 1.10. losgerissen und auf Grund getrieben
wurde. Zunächst hatte er eine Schlagseite von 20 Grad entwickelt, und der
Maschinenraum war vollgelaufen. Hubschrauber bargen die 24köpfige
philippinische Besatzung unversehrte ab.Zwei Schlepper hatten mit
Bergungsversuchen begonnen. Später hatte sich das Hauptaugenmerk auf eine
Beseitigung der 4.000 Tonnen Betriebsstoff gerichtet. Noch bevor diese
Arbeiten abgeschlossen und ein Plan zur Beseitigung des Wracks entwickelt
werden konnten, war nun das verheerende Feuer ausgebrochen, als das Schiff
sich stärker auf die Seite legte und zu zerbrechen begann. Dabei entstand
vermutlich durch losgerissene Teile oder umherrutschende Autos aus der
Ladung Funkenflug, der das Ende der "Hual Europe" besiegelte.Quelle: Tim Schwabedissen
Auto-Frachter vor japanischer Insel ausgebrannt
Mittwoch, 27. November 2002, 06:50 Uhr
Tokio - Der Schiffsbrand vor der Insel Izu-Oshima/Japan ist am Mittwoch zu Ende gegangen, weil die Flammen auf dem Schiff nach fast einem Tag keine Nahrung mehr fanden. Das Schiff sei einfach ausgebrannt, erklärten die örtlichen Behörden. Der Versuch der Küstenwache, das Feuer mit drei Löschbooten und einem Hubschrauber zu bekämpfen, war wegen der rauen See erfolglos geblieben. Die schon Anfang Oktober vor der Insel auf Grund gelaufene «Hual Europe» sollte 3.700 Personenwagen und Baufahrzeuge von Japan nach Jamaika bringen.Quelle: Peter O.Walter , SY ESYS
Gestrandeter Autofrachter brennt und verliert Öl
Dienstag,
26.11.2002
Ölalarm nun auch vor Japan: Bereits seit Anfang Oktober liegt der in einem
Orkan gestrandete Autofrachter "Hual Europe" vor der Insel Izu Oshima fest.
Die 24köpfige Besatzung hatte das Schiff schon kurz nach der Havarie
verlassen. Seither lag der Transporter mit einer Ladung von 3.700 von
Yokohama nach Jamaika bestimmten Autos im Wert von 82 Millionen Euro in
geringer Tiefe auf Grund. Jetzt brach auch noch ein Feuer an Bord aus. Das
Küstengebiet Izu Oshimas musste wegen akuter Explosionsgefahr geräumt
werden. Die "Hual Europe" hat zudem Wassereinbruch: 400 Tonnen Öl sind
bislang aus den Tanks des RoRo-Schiffes ausgelaufen.Quelle: Tim Schwabedissen
Zwangspause im Kampf gegen die Ölpest
Dienstag, 26.11.2002
In der Nacht vom 25. zum 26.11. ist das Ölbekämpfungsschiff "Neuwerk" aus
Cuxhaven kommend an der Untergangsstelle der "Prestige" eingetroffen. In
den letzten Stunden frischte der Wind nach einer Phase ruhigeren Wetters
aber auf bis zu acht Windstärken auf, und eine Schwell von vier Metern
vereitelt vorerst den Kampf gegen die Ölpest. Die "Neuwerk" liegt im
Landschutz, wo die 20köpfige Besatzung auf Wetterbesserung wartet. Eine
kleine internationale Flotte von Hilfsschiffen ist mittlerweile an der
Unglücksstelle versammelt. Allein die französische "Ailette" nahm bislang
350 Tonnen Öl auf. Die Helfer an der Küste, zu denen auch deutsches THW und
Feuerwehr gehören, haben bislang 1.300 Tonnen der hochtoxischen
Tankerladung von den Stränden entfernt. Neue Ölteppiche auf See deuten auf
eine Herkunft aus der vorderen Hälfte des Tankers hin, die 3,5 Kilometer
vom Heck entfernt am Meeresgrund liegt. Portugiesische Behörden vermuten,
dass sie beim Aufschlagen der Schiffssektion auf Grund austraten. Die
Beobachtungen vor Ort lassen befürchten, das weit mehr Öl als bisher
angegeben ins Meer geflossen ist - die Ölteppiche deuten auf bis zu 20.00
Tonnen hin. Die südwestlichen Winde drohen die schwarze Flut in den
nächsten Tagen ans Ufer zu treiben, wo auch die Ölbekämpfungsschiffe nichts
mehr ausrichten könnten. Gefährdet sind Strände von Portugal und Spanien
bis Frankreich. Nähere Aufschlüsse zum Zustand der Tanks der "Prestige"
könnte derweil der geplante Einsatz des französischen U-Bootes "Nautile",
das sich bereits mit Tiefseetauchfahrten zum Wrack der "Titanic" einen
Namen gemacht hatte, bringen. Der nach wie vor in Untersuchungshaft
befindliche Kapitän des Tankers führte derweil in Zeitungsinterviews dessen
Havarie unverändert auf die Kollision mit einem treibenden Container
zurück. Damit nahm er eine Gegenposition zu der Einschätzung ein, dass
Materialermüdung zur Havarie seines überalterten Schiffes geführt
habe.Quelle: Tim Schwabedissen
Erfolge bei Tankerhavarien vor China
Montag, 25.11.2002
Teilerfolge bei zwei Tankerhavarien vor China: Bergungskräften ist es
gelungen, den Ölaustritt aus der mit 80.000 Tonnen Öl beladenen "Tasman
Sea" im Bohai-Meer unter Kontrolle zu bringen. Einsatzkräften hatten zuvor
das Kollisionsleck in der Bordwand des Schiffes abgedichtet. Dennoch treibt
ein bislang fünf Kilometer langer Ölteppich im Meer. Der Brand auf der "Gaz
Poem" vor Hongkong hat am 26.11. an Intensität verloren. Helfern in Booten
und einem Hubschrauber der Coast Guard gelang es zwar weiterhin nicht, bei
rauer See an Bord des Havaristen zu kommen. Die Explosionsgefahr und damit
die weitergehende Gefährdung der Umwelt scheint sich aber verringert zu
haben. Das Feuer hat sich trotz tagelangen Wütens nicht vom Achterschiff in
Richtung der Ladetanks ausbreiten können.Quelle: Tim Schwabedissen
Brand auf Gastanker vor Hongkong außer Kontrolle
Dienstag, 26. November 2002, 07:08 Uhr
Hongkong - Der Brand auf dem vor der Küste Hongkongs liegenden Gastankers "Gaz Poem" ist weiterhin nicht unter Kontrolle. Der lokale Seenotrettungsdienst hielt es jedoch für wenig wahrscheinlich, dass der Tanker explodieren könnte. Die "Gaz Poem" hat 20.000 Tönnen Flüssiggas geladen. Der Brand blieb jedoch weiterhin auf den hinteren Teil des Tankers beschränkt, während sich die gefährliche Fracht im vorderen Teil befindet.
Das Feuer war am frühen Sonntagmorgen im Maschinenraum ausgebrochen. Die 34 Besatzungsmitglieder konnten rechtzeitig evakuiert werden. Der Tanker befand sich zu dem Zeitpunkt rund 30 Kilometer südöstlich von Hongkong. Er fährt unter panamaischer Flagge; Besitzer ist eine griechische Reederei.
Quelle: Peter O.Walter , SY ESYS
Zwei Tankerunglücke vor China
Montag, 25.11.2002
Gleich zwei Tankerhavarien beschäftigen derzeit Rettungsteams vor China. Am
24.11. wurde der 45 Kilometer vor Tianjin in Nordchina ankernde maltesische
Tanker "Tasman Sea" von der chinesischen "Shunkai No. 1" gerammt. Der mit
80.000 Tonnen Öl beladenen Tanker schlug leck, es bildete sich ein
Ölteppich von rund fünf Kilometern Länge. Sieben Schiffe liefen zur
Bekämpfung der Meeresverschmutzung aus. Der Kollisionsgegner wurde am Bug
schwer beschädigt.
50 Kilometer östlich Hongkongs war der Brand auf der "Gaz Poem" auch am
25.11. noch außer Kontrolle. Schwerer Seegang verhinderte Löscharbeiten auf
dem bereits am frühen Morgen des 24.11. von seiner Besatung aufgegeben
Schiff. Gleichzeitig hielt der starke Wind die Flammen aber auch von einer
Ausbreitung von Aufbauten und Maschinenraum in Richtung der vorn gelegenen
Tanks mit Flüssiggas ab. Die "Gaz Poem" war am 20.11. mit 20.000 Tonnen
flüssigem Petroleumgas von Hongkong in Richtung Yantian, Ostchina,
ausgelaufen. Unterdessen wurde Smit International, die zuletzt erfolglos
versucht hatten, vor Spanien die "Prestige" zu retten, mit der Bergung
beauftragt. Bergungsteams brachen aus Singapur und Rotterdam zur
Unglücksstelle auf, gleichzeitig wurde der 20.800 PS starke Schlepper "De
Yue" der kooperierenden Guangzhou Salvage Company in Marsch
gesetzt.Quelle: Tim Schwabedissen
Englische Surferin vom Blitz getroffen
Montag, 25. November 2002, 06:58 Uhr
London - Eine britische Surferin ist vom Blitz getroffen und lebensgefährlich verletzt worden. Wie die BBC Polizei berichtete, surfte die junge Frau am Nachmittag an der Küste von Cornwall, als ein Gewitter aufzog. Durch den Blitzschlag wurden auch mehrere andere Surfer verletzt. Als die vom Blitz Getroffene an den Strand gebracht hatten, hatten bereits Atem und Puls ausgesetzt. Es gelang jedoch, sie reanimieren. Quelle: Peter O.Walter , SY ESYS
Brennender Tanker vor Hongkong
Sonntag, 24. November 2002, 21:28 Uhr
Vor der Küste Hongkongs droht durch einen Brand auf einem Gastanker eine
gewaltige Explosion. Am Morgen war im Maschinenraum am Heck der mit 20.000
Tonnen Flüssiggas beladenen "Gaz Poem" ein Feuer ausgebrochen. Die Gastanks
befinden sich im vorderen Teil.Sollte sich das Gas entzünden, drohe eine "große, große Explosion", sagte Kapitän Ravi Dewan. Im Moment wehe der Wind das Feuer aber weg von den Gastanks. Feuerwehrschiffe aus Hongkong und Festland-China kämpften gegen die Flammen. Die 34 Seeleute konnten durch umliegende Schiffe evakuiert werden. Bei einer Explosion oder wenn das Schiff sinken sollte, drohten keine größeren Umweltschäden, sagte der Kapitän. Das Unglück ereignete sich etwa 38 Kilometer östlich von Hongkong. Der in Panama registrierte Tanker hatte die Metropole am Mittwoch verlassen und wartete auf dem Meer auf einen Anlegeplatz in einem chinesischen Hafen.
Quelle: Peter O.Walter , SY ESYS
Spanien will U-Boot zur gesunkenen "Prestige" schicken
Freitag, 22. November 2002, 23:16 Uhr
La Coruna - Spanien will ein bemanntes U-Boot zu dem gesunkenen Tanker «Prestige» schicken. Er soll feststellen, ob sich das Öl in dem Tanker verfestigt hat, wie viele Experten dies vorgesagt haben. Das französische Umweltministerium will Spanien das U-Boot «Nautile» zur Verfügung stellen. Die «Nautile» hat eine Besatzung von drei Mann und kann 6.000 Meter tief tauchen. Das U-Boot verfügt über Kameras, Sonar und Einrichtungen, um Proben vom Wasser in der Umgebung des Schiffes zu nehmen. Es ist derzeit aber noch im Mittelmeer im Einsatz und ist frühestens in einigen Tagen vor Ort. Quelle: Peter O.Walter , SY ESYS
Binnenschiff versinkt in der Weser
Freitag, 22. November 2002, 23:29 Uhr
Nienburg - Das deutsche Binnenmotorschiff "Capella" ist am frühen Sonntagmorgen auf der Weser bei Nienburg auseinander gebrochen und gesunken. Die mit 1100 Tonnen Steinen beladene "Capella" mit Heimathafen Hamburg liegt bei Leeseringen südlich von Nienburg quer in der Weser und blockiert die gesamte Schifffahrt auf dem Fluss, wie ein Sprecher der Wasserschutzpolizei mitteilte. Menschen kamen nicht zu Schaden. Die "Capella" hatte sich auf dem Weg von Hamburg nach Bremerhaven befunden, als am Sonnabendmittag die Ruderanlage ausfiel. Das Schiff trieb ab und blieb quer zum Strom liegen. Ein Spezialschiff der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung sollte mit bordeigenem Kran noch die Steine auf ein anderes Binnenschiff umladen. Bevor das Manöver jedoch beginnen konnte, drang am frühen Sonntag plötzlich Wasser in den Laderaum. Das Schiff knickte in der Mitte ein und sank. Die Besatzungsmitglieder, die versucht hatten, ihr Schiff mit bordeigenen Mitteln zu lenzen, konnten sich in Sicherheit bringen. Für die Bergung der "Capella" ist laut Wasserschutzpolizei schweres Gerät erforderlich. Die Bergung werde vermutlich zwei Wochen dauern. Während dieser Zeit bleibt die Weser im Bereich der Unfallstelle am Kilometer 260 gesperrt. Die Höhe des Schadens steht noch nicht fest.
Quelle: Peter O.Walter , SY ESYS
Norwegen: Russisches Fischerboot gesunken
Freitag, 22. November 2002, 17:35 Uhr
Oslo - Der Trawler "Murman", der am Donnerstagabend nördlich der Stadt Andenes in Norwegen gesunken ist, verliert Öl.
Das russische Fischerboot hatte 12 Tonnen schweres Dieselöl und 400 Tonnen Heizöl an Bord. "Das meiste Öl der Murman ist bereits ausgelaufen, wurde durch Strömungen und starke Winde mitgerissen und hat sich zersetzt. Wir wissen nicht wie viel davon zurückgeblieben ist," sagte Evensen. Heizöl gilt als weniger umweltschädlich als Schweröl.
Die 32 Crewmitglieder wurden unverletzt in Sicherheit gebracht.
Quelle: Peter O.Walter , SY ESYS
Hightech-Minensucher wurde zum Totalverlust
Freitag, 22.11.2002
Die norwegische Marine trauert um eines ihrer modernsten Schiffe: Der aus
glasfaserverstärktem Kunststoff erbaute Doppelrumpf-Minensucher "Orkla"
kenterte am 20.11. rund 15 Kilometer vor der westnorwegischen Hafenstadt
Aalesund. Zuvor war das Schiff, wie berichtet, in Brand geraten, wobei 11
Mann Besatzung Rauchvergiftungen erlitten. Entgegen ersten Berichten war es
der verbliebenen Restcrew von sieben Mann nicht gelungen, das Feuer unter
Kontrolle zu bekommen. Statt dessen mussten sie das Schiff aufgeben, das
anschließend von der Küste weggeschleppt wurde. Das Feuer wütete fast zwei
Tage, schließlich explodierte das Magazin mit 5.500 Schuss MG-Munition,
wodurch das Schicksal des Schiffes besiegelt wurde. Die "Orkla" wird nun
als ein Totalverlust angesehen. Sie war erst 1997 für 41 Millionen Dollar
erbaut worden.Quelle: Tim Schwabedissen
Europäische Hilfe im Kampf gegen die Ölpest
Donnerstag, 21.11.2002
Verstärkung in dem Kampf gegen die Ölpest vor Nordwestspanien: Am Abend des
21.11. ist das deutsche Ölbekämpfungsschiffe "Neuwerk" aus Cuxhaven zur
Untergangsstelle der "Prestige" ausgelaufen. Bereits mehrere Tage zuvor
hatte die Bundesregierung den Einsatz ihres Mehrzweckschiffes angeboten,
nun endlich wurde das Angebot in Spanien angenommen. In der kommenden Woche
wird die "Neuwerk" vor Galicien erwartet. Momentan vereiteln ohnehin Stürme
mit bis zu 100 km/h den derzeit nicht sehr effektiven Reinigungseinsatz vor
Ort. Die mangelhafte Ausrüstung sowohl zur Küstenreinigung wie auch zum
Monitoring des Wracks lässt die spanische Regierung zunehmend in die Kritik
geraten. Externe Hilfe kommt jetzt auch aus Frankreich, Großbritannien und
Norwegen, die weitere Spezialschiffe zum Ölabsaugen entsandten.
Ein neuer Ölteppich, der momentan auf La Coruña zutreibt, soll womöglich
von einem anderen Tanker stammen, der die Gunst der Stunde zum Abpumpen von
Altöl nutzte - das Öl soll eine hellere Färbung als jenes der "Prestige"
haben. Aus der sind nach jüngsten Schätzungen vor dem Untergang bis zu
20.000 Tonnen der Ladung ausgelaufen. Eine weitere Neuigkeit ist, dass die
griechische Reeder-Familie, die den Tanker über eine Billigflagge betrieb,
auch Eignerin der "Aegean Sea" war, die 1992 vor La Coruña verloren ging.
Ebenso gehörte ihr die "Aegean Captain", die 1979 den VLCC "Atlantic
Empress" vor der Karibik-Insel Tobago rammte. Dies war nicht nur die erste
Kollision zweier Supertanker in der Geschichte gewesen, sondern führte
neben dem Tod von 26 Seeleuten auch zum Rekordverlust von 280.000 Tonnen
Öl: Trotz tagelangem Bergungseinsatzes von Smit International sank die
"Atlantic Empress", die sich nach dem Zusammenstoß in ein flammendes
Inferno verwandelt hatte. Ein Trost für die Holländer dürfte immerhin der
Bergelohn für die "Aegean Captain" gewesen sein, die nach Ablöschen eines
kleineren Brandes erfolgreich in einen Hafen geschleppt werden konnte.
Zum Zustand der "Prestige" äußerte sich derweil der dänische Lotse Jens
Jørgen Thuesen, der Anfang November ihre Passage durch den Großen Belt
begleitet hatte. Das Schiff sei seiner Ansicht nach nicht seetüchtig
gewesen und hätte keine Auslaufgenehmigung erhalten dürfen. Radar und
andere Navigationsinstrumente seien defekt gewesen. Über den Radarschirm
habe die Crew eine Jacke gehängt, weil dessen Licht blendete. Die
Zusammenarbeit mit dem griechischen Kapitän sei schwierig gewesen, weil er
entweder tatsächlich kein Englisch gekonnt hätte oder senil gewesen sei.
Der Gesamtzustand an Bord sei so unter aller Kritik geweesen, dass Thuesen
überlegt habe, dem Europäischen Lotsenverband eine Meldung zu machen. Er
habe nur davon abgesehen, weil er prinzipiell nicht gerne Kundschaft
anzeige.Quelle: Tim Schwabedissen
Hamburger Frachter brennt vor Sri Lanka weiter
Mittwoch,
20.11.2002
Das Feuer auf dem 150 Kilometer vor Sri Lanka in Brand geratenen Hamburger
Frachter "Hinjin Pennsylvania" wütet weiter. Immer wieder kommt es zu
Explosionen in der Ladung, und riesige Feuerlohen schießen dabei hoch über
das führungslos treibende Schiff empor. Zwar stehen seit einer Woche drei
Löschboote am Havaristen, doch bisher scheiterte jeder Versuch, der
Feuersbrunst mit Chemikalien Herr zu werden. So kann der auf einem dieser
Boote ausharrende Frachterkapitän auch nur hoffen, dass es weiterhin
gelingt, zumindest Maschinenraum und Aufbauten vor den Flammen zu schützen.
Eine Chance, an Bord zu kommen, gibt es derzeit nicht, und so ist auch das
weitere Schicksal des 280 Meter langen, 50.242 BRZ großen Frachters nicht
absehbar. Bislang sind rund ein Drittel der 4.300 geladenen Container
vernichtet worden. Unglücksursache ist wahrscheinlich eine falsche
Deklarierung der Ladung. Die Feuerwerksartikel, die das Unglück auslösen,
hätten nicht an der Stelle gelagert sein sollen, an der sich die
ursprüngliche Explosion ereignete. Sie hatte zwei Seeleute das Leben
gekostet, nur einen von ihnen konnte der Hamburger Frachter "Wehr Altona"
neben 19 Überlebenden bergen. Der andere wurde durch einen
hochgeschleuderten Lukendeckel in die See katapultiert.Quelle: Tim Schwabedissen
Ölpest weitet sich nach "Prestige"-Untergang aus
Mittwoch,
20.11.2002
Nach dem Untergang der "Prestige" treiben jetzt, wie befürchtet, mehrere
Ölteppiche auf dem Meer und bedrohen Küstenstriche in Spanien und Portugal.
Ein Sturm mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 110 Kilometern drückt ein
rund 32 Quadratkilometer großes Feld auf die galizische Küste zu. Drei
Spezialschiffe stehen zwar vor Ort, sind aber wegen der schweren See nicht
einsatzfähig. Auch die Säuberungsarbeiten tausender Helfer an bereits
verschmutzten Küstenabschnitten mussten eingestellt werden. Zwischen La
Coruña und Cabo Finisterre sind bislang 300 Kilometer Küstenlinie mit 90
Stränden in Mitleidenschaft gezogen worden. Ausgebrachte Ölbarrieren vor
der Küste und auch rings um das Ölfeld, das die "Prestige" hinterlassen
hatte, werden bei solchen Wetterbedingungen wirkungslos. Am späten Abend
des 20.11. waren vier auseinander gerissene Ölteppiche festgestellt, die
insgesamt eine Fläche von rund 7.800 Quadratkilometern einnahmen. Sie
werden aus der Luft weiter beobachtet. Weiteres Öl scheint aber aus dem in
rund vier Kilometern Tiefe liegenden Tankerwrack derzeit nicht auszutreten.
Dies nährt die Hoffnung, dass die noch über 60.000 Tonnen Heizöl in den
Tanks sich am Meeresgrund verfestigen und nicht mehr an die
Wasseroberfläche gelangen. An die 15.000 Tonnen waren während der
sechstägigen Odyssee der "Prestige" und ihrem Auseinanderbrechen bereits
ausgelaufen. Spanische Politiker erklärten mittlerweile, unmittelbar vor
dem Einknicken des Havaristen sei erwogen worden, ihn zu bombardieren und
damit die Ladung in Brand zu setzen. Gegen die bahamesische
Ein-Schiff-Reederei mit Sitz in Griechenland hat Spanien mittlerweile
rechtliche Schritte eingeleitet und prüft Regressforderungen gegen mehrere
weitere Länder, darunter auch England, weil die "Prestige" nach Gibraltar
unterwegs gewesen war. Die «Prestige» hätte im März 2005 stillgelegt werden
sollen. Allerdings teilte mittlerweile auch ein Vertreter des
amerikanischen Schifffahrtsbüros ABS die zuvor bereits geäußerte Auffassung
des Lloyd, dass das Schiff zum Unglückszeitpunkt kein offenkundiges
Sicherheitsrisiko dargestellt habe. Er sei zuletzt im Oktober in St.
Petersburg behördlich überprüft worden und habe alle Anforderungen erfüllt.
Dem widersprach der stellvertretende Hafendirektor von Ventspils, dem
letzten Hafen, den das aus St. Petersburg kommende Schiff angelaufen hatte.
Er erklärte, er sei verwundert über dessen schlechten Zustand gewesen, das
nur ihm nur mehr wie ein schwimmender Tank erschienen war.Quelle: Tim Schwabedissen
"Prestige" komplett gesunken
Dienstag, 19.11.2002
Um 16.15 des 19.11. fiel der letzte Vorhang im Drama um die Rettung der
"Prestige": Nachdem zuvor bereits das Achterschiff steil aufgerichtet den
Weg in die Tiefe angetreten hatte, war nun auch die vordere Hälfte des
Schiffes vollständig gesunken. Einige Zeit hatte das Tankerwrack seit dem
Einknicken in den Morgenstunden noch auf der schaumbekrönten See getrieben,
dabei mittschiffs immer tiefer sinkend, während sich die Schiffshälften
trennten. Steil ragte das Heck empor, bis die Wellen an den Aufbauten
emporleckten und damit der letzte Akt begann. Der Bug richtete sich
schließlich senkrecht auf und sackte, umkreist von Flugzeugen, langsam
tiefer, bis sich die Wellen endgültig über ihm schlossen. Ringsum lagen zur
Untätigkeit verurteilt bis zuletzt die Schlepper, die sich am Ende nur noch
hatten loswerfen können. Riesige Ölschlieren bedeckten das Meer, mehrere
Tausend Tonnen Öl waren während des Untergangs kurzfristig ausgelaufen und
verbanden sich mit den bereits vorhandenen Ölteppichen. Nur spekulieren
lässt sich derzeit, wie die bis dahin intakt gebliebenen Öltanks den Weg in
3.600 Meter Tiefe und den anschließenden Aufprall auf den Meeresgrund
überstanden haben. Die enorme Meerestiefe hier verbietet jeden Gedanken an
Pump- und Bergungsaktionen. Es bleibt abzuwarten, ob die Hoffnung der
spanischen Behörden aufgeht, dass das schwere Heizöl dank der niedrigen
Wassertemperaturen in der Tiefe ausflockt, verklumpt und somit am Wrack
verbleibt. Umweltexperten erwarten eine langfristige Schädigung des marinen
Lebensraums und befürchten, selbst wenn das Öl kurzfristig gebunden bleibt,
eine dauerhafte Gefährdung durch die Korrosion der Tankzellen. Geteilt sind
die Meinungen ebenso zu der Taktik der letztlich gescheiterten
Bergungsaktion - war es richtig, den Nassauer Tanker in beladenem Zustand
auf See zu schleppen, oder hätte er zuvor geleichtert werden können? Auch
die Frage nach der Sicherheit der Seewege stellt sich im Licht der sich
immer wiederholenden Tankerkatastrophen erneut. War die "Prestige" ein
erkennbares Sicherheitsrisiko? Dies verneinte ein Vertreter von Lloyds, der
den Untergang als normales Risiko im Seeverkeht bezeichnetedann geltendem
Recht stillgelegt werden müssen, das ab diesem Zeitpunkt Einhüllentanker
generell verbietet. Dann wäre sie 31 Jahre alt gewesen. 1999 war das Schiff
in Rotterdam und New York bereits wegen Sicherheitsmängeln aufgefallen. Ein
Gewerkschaftsvertreter von ver.di äußerte die Meinung, die
Einschiffreederei auf den Bahamas hätte das Schiff zur Profitmaximierung
praktisch bis zum Untergang aufgebraucht.
Hauptleidtragende des jüngsten Tankerunglücks sind die Tier- und
Pflanzenwelt an der Küste Galiziens sowie die ohnehin wirtschaftlich
darbende einheimische Bevölkerung, die innerhalb eines Vierteljahrhunderts
bereits vier schwere Tankerunglücke in der Region hinnehmen musste. Der
Kampf gegen die Ölfluten vor Spanien und Portugal hat indes erst
begonnen.Quelle: Tim Schwabedissen
"Prestige" vollständig gesunken
Dienstag, 19. November 2002, 18:11 Uhr
Der Tanker "Prestige" ist jetzt vollständig gesunken. Nachdem am frühen Nachmittag das Heckteil unterging, ist jetzt auch der vordere Teil gesunken. Am Unglücksort bildeten sich riesige Ölteppiche von bis zu 37 Kilometern Länge, wie die portugiesischen Behörden mitteilten. Weitere ausführliche Berichte folgen.
Quelle: Peter O.Walter , SY ESYS
Heck der "Prestige" gesunken
Dienstag, 19. November 2002, 15:25 Uhr
Madrid - Das Heck des vor der spanischen Nordwest-Küste havarierten Tankers "Prestige" ist am Dienstag am frühen Nachmittag gesunken."Der vordere Teil (der Bug des Tankers) treibt noch, wird aber auch sinken", sagte ein Vertreter der niederländischen Firma in Rotterdam. Zusammen mit dem Heck ist viel Öl sei in den Tanks versunken. Der Tanker hat rund 70.000 Tonnen schweres Heizöl geladen und war in der vergangenen Woche bei schwerem Seegang leckgeschlagen. Seitdem liefen bereits rund 5000 Tonnen Öl ins Meer.
Die Bergungskräfte hatten nach Firmenangaben die "Prestige", die unter der Flagge der Bahamas fährt, bereits verlassen. Zuvor sei es Schleppern gelungen, den Tanker in tiefere Gewässer rund 214 Kilometer vor Finisterre zu ziehen, dem westlichsten Punkt an der galicischen Küste.
Auseinandergebrochene "Prestige" sinkt
Dienstag, 19.11.2002
"Das Schiff stöhnt", beschrieben Augenzeugen die letzten Momente des
Tanlers "Prestige". Mit metallischem Ächzen war als letztes der Kiel des
Schiffes gebrochen, dann versank wenige Stunden nach dem Einknicken des
Havaristen das Achterschiff 214 Kilometer vor der galizischen Küste. Die
Berger geben auch dem zunächst noch weiter driftenden Vorschiff nicht mehr
viel Zeit, bevor es den Weg zum Meeresgrund antritt. Rund 11.000 Tonnen Öl
sind bislang freigeworden, und auch die noch in den Tanks befindliche
Ladung von ca. 60.000 Tonnen stellt nach Ansicht von Umweltexperten eine
ökologische Zeitbombe dar. Neben dem Kampf gegen die drohende Ölpest wird
nun auch eine Diskussion über die getroffenen Maßnahmen beginnen und zu
prüfen sein, ob die seerechtlich zulässige Verbringung der "Prestige" in
die offene See als Alternative zu einer Abpumpaktion vor der Küste die
beste Möglichkeit war, die Küste zu schützen.Quelle: Tim Schwabedissen
Schlepper machen sich von auseinandergebrochener "Prestige"
los
Dienstag, 19.11.2002
Rund 244 Kilometer vor der galizischen Küste trieb zur Mittagszeit der
Großtanker «Prestige» im Meer. Er war in den Morgenstunden eingeknickt,
nachdem sich die neun bis 15 Meter großen Risse seit Wochenbeginn
kontinuierlich verstärkt hatten. Nach spanischen Angaben ist er komplett
auseinandergebrochen, anderen Stimmen zufolge hängt er im Kielbereich noch
zusammen. Der Bug und das Heck des Schiffes mit den Schrauben ragen aus dem
Wasser. Damit ist jegliche Hoffnung, die "Prestige" womöglich in einen
portugiesischen Hafen einbringen zu können, erloschen. Die Berger wagen
derzeit keine Prognose, wie lange das Wrack noch schwimmfähig bleiben wird.
Sämtliches Bergungspersonal ist evakuiert worden. Derzeit laufen
Bemühungen, die noch bestehenden Schleppverbindungen abzubrechen, auch wenn
nach wie vor der Plan besteht, die Schiffsteile vor ihrem drohenden
Untergang in eine möglichst große Distanz zum Festland zu bringen. Je mehr
Öltanks beim Absacken des schiffes auf den mehrere tausend Meter tiefen
Meeresgrund intakt bleiben, desto weniger fatal sind zumindest die
unmittelbaren Auswirkungen auf die Umwelt. Bislang sind rund 4.000 Tonnen
Heizöl ausgetreten. Die auf dem Meer treibende Schicht ist bis zu 40
Zentimeter dick.Quelle: Tim Schwabedissen
Auseinandergebrochene "Prestige" war unlängst noch in der Ostsee
unterwegs
Dienstag, 19.11.2002
Am 18.11. um 8 Uhr wurden die schlimmsten Befürchtungen wahr - der Tanker "Prestige"
brach 244 Kilometer vor der galizischen Küste auseinander. Sechs Tage lang hatte er zuvor den Belastungen durch Seegang und Schwell standgehalten, hatten Berger von Smit International versucht, den "worst case" abzuwenden. Zuletzt hatten die Hoffnungen auf dem Schlepper "De Da" gelegen, der den Havaristen so drehen sollte, dass die Leckstelle nicht mehr den anstürmenden Wellen ausgesetzt sein würde. Hätte der Schleppkonvoi ruhigere Gewässer erreicht, die vor Portugal erhofft wurden, so hätte dort die Chance bestanden, die noch im Schiff befindlichen 70.000 Tonnen Öl in einen anderen Tanker zu transferieren.
Spanische Behörden hatten lediglich befohlen, die "Prestige" aus ihren Hoheitsgewässern zu verbringen, um damit ihre Zuständigkeit abgeben zu können. Den weiteren Kurs auf See hinaus hatten dann weitgehend die zuletzt mit drei bis vier Stärken wehenden Winde diktiert.
Jetzt droht der galizischen Küste eine noch weitgehendere Verschmutzung als die ohnehin auf einem Abschnitt von rund 200 Kilometern bereits eingetretene. Das fischreiche Gebiet wird nicht zum ersten Mal von einer Umweltkatastrophe heimgesucht: Am 12.5.1976 explodierte nach einer Grundberührung vor La Coruña die "Urquiola" und sank später auf rund 30 Meter Tiefe. Sie löste durch den Verlust von 95.000 Tonnen Öl eine schwere Ölpest aus. Am 3.12.1992 strandete in derselben Bucht die "Aegean Sea" und brach nach einer Explosion auseinander, so dass 80.000 Tonnen Öl ausliefen und 200 Kilometer Küste verseuchten.
Die neuerliche Katastrophe wirft aber auch ein Schlaglicht auf das Risiko solcher Havarien vor den hiesigen Küsten. Immerhin hatte die "Prestige" erst vor wenigen Tagen auf dem Weg von Ventspils auch den Fehmarnbelt und die Kadetrinne passiert. Wie auch der am Wochenende vor Laesö im Kattegat gestrandete Tanker "Pindar", der zwar mit erheblichen Bodenschäden, aber dank günstigen Wetters überraschend schnell wieder freikam, fuhr sie unter griechischer Flage und während der Belt-Passage ohne Lotsen. Umweltschützer kritisieren, dass es bislang weder eine Lots- und Meldepflicht noch ein Weitbereichsradar zur Überwachung des Schiffsverkehrs gäbe. Einzige Konsequenz aus einer Reihe von Havarien, deren schlimmste die von einer Ölverschmutzung gefolgte Kollision des Tankers "Baltic Carrier" mit der "Kern" im März vergangenen Jahres darstellte, war die Stationierung dreier Noptschlepper sowie die Verbesserung des Seezeichenwesens. Eine Lotsenpflicht kann aber nur mit Zustimmung aller Ostseeanrainer eingeführt werden - und da sperrten sich bislang die Russen und Polen. Über die Ostsee verlaufen die Hauptrouten des russischen Ölexports. Eine stärkere Kontrolle würde wegen der damit für die Reedereien verbundenen erhöhten Kosten z.B. für Lotsen die Ausfuhrhäfen Gdansk, Klaipeda, Ventspils, Tallinn und neuerdings Primorsk weniger attraktiv machen. Allein in diesem Monat wurden hier bereits 34 Ölfrachten in einer Größenordnung von 50- bis 100.000 Tonnen verschifft - darunter jene der jetzt verunglückten Tanker "Prindar" und "Prestige".
Quelle: Tim Schwabedissen
Unglücks-Tanker "Prestige" auseinandergebrochen
Dienstag, 19. November 2002, 09:52 Uhr
Der vor der spanischen Atlantikküste verunglückte Tanker "Prestige" ist rund 250 Kilometer vom Festland entfernt auseinandergebrochen. Gegen 8.00 Uhr morgens trat am Dienstag das ein, was Umweltschützer und die Bewohner der Atlantikküste in Spanien und Portugal am meisten befürchtet hatten: Mit einem metallischen Ächzen trennten sich Bug und Heck der «Prestige» voneinander. Der Rumpf wurde zunächst nur noch von einem schmalen Streifen Stahl zusammengehalten, dann begann der havarierte Tanker zu sinken. «Das Ungeheuer stöhnt», hieß es im spanischen Rundfunk.
Damit drohen nun Unmengen von Öl ins Meer zu laufen. Laut Anweisung sollen fünf rund um die "Prestige" postierten Schlepper die beiden Wrackteile so weit aufs Meer hinauszuziehen wie möglich. Laut spanischem Fernsehen sind die Wetterbedingungen im Unglücksgebiet jedoch schlecht.
An Bord der von einem griechischem Schifferei-Unternehmen betriebenen "Prestige" waren ursprünglich mehr als 77.000 Tonnen Schweröl. Mehrere tausend davon waren in den vergangenen Tagen bereits ausgelaufen.
Quelle: Peter O.Walter , SY ESYS
Norwegisches Kriegsschiff in Brand
Dienstag, 19.11.2002
Gegen sieben Uhr am Morgen des 19.11. geriet das norwegisches Minensuchboot
"Orkla" vor der heimischen Westküste in Brand. Das Feuer war nach ersten
Einschätzungen im Maschinenraum ausgebrochen. Fast die gesamte Besatzung
von 33 Mann wurde evakuiert und erreichte an Bord zweier Rettungsboote
unversehrt zwei herbei geeilte Fährschiffe. Sieben Seeleute blieben zur
Brandbekämpfung an Bord des in dichten Rauch gehüllten Schiffes. Ein in
Ballast fahrender Tanker ging an Backbord längsseits und unterstützte mit
den bordeigenen Löschkanonen die Bemühungen, die Flammen nierderzuringen.
Gegen halb neun war das Feuer unter Kontrolle. Die "Orkla" allerdings,
eines der modernsten Schiffe der norwegischen Marine, hatte bis dahin
bereits schwere Zerstörungen erlitten. Menschen kamen nicht zu
Schaden.Quelle: Tim Schwabedissen
Ringen um "Prestige" dauert an
Montag, 18.11.2002
In den
Der vor der spanischen Atlantikküste Tanker "Prestige" hat offenbar ein
neues Leck. Ein Kontrollflugzeug machte am Morgen des 18.11. einen neuen
Ölteppich von 5,5 Kilometern Länge und 1,8 Kilometern Breite aus. Ein
dritter Tank scheint nun offen zur See zu sein. Der Rumpf der "Prestige"
ist deutlich sichtbar mittlerweile auf 50 Metern Länge aufgerissen, so dass
jederzeit ein Auseinanderbrechen droht. Unterdessen liegt der Havarist 65
Seemeilen vor der galizischen Küste, von der ihn fünf Schlepper unter
Management der griechischen Universe Maritime-Reederei bei bis zu neun
Windstärken mit wechselndem Erfolg abzuhalten suchen. Sie bemühen sich, ihn
in südwestlicher Entfernung in die internationalen Gewässer 200 Seemeilen
vor Spanien zu bugsieren, wo die Verantwortung für das weitere Vorgehen an
die Reederei überginge. Die Berger hoffen, eine geschütztere Position zu
erreichen, wo im Schiff-Schiff-Transfer die Ölladung abgepumpt werden
könnte. Zur Verstärkung wurde der starke Seeschlepper "De Da" der Global
Towage Alliance erwartet. Er soll am Heck der "Prestige" festmachen und
mithelfen, die Schadensstelle an der Steuerbordseite aus dem Wind zu
drehen. Aus Sicherheitsgründen entschieden die Bergungsleiter von Smit
Salvage, dass Arbeiten an Bord des Tankers nur bei Tageslicht durchzuführen
seien. Hubschrauber hatten zwischenzeitlich die verbliebene Restcrew und
das Bergungsteam vom Havaristen abgeborgen.Bei der "Prestige" handelt es sich um einen 1976 als Einhüllentanker in Japan gebautes Schiff von 81.564 tdw. Es ist bei einer Breite von 34,4 Metern 243,5 Meter lang.
Das Tankerunglück weckte Erinnerungen an mehrere schwere Tankerunglücke in diesem Seegebiet: S explodierte am 12.5.1976 nach einer Grundberührung vor La Coruña die "Urquiola" und löste durch den Verlust von 95.000 Tonnen Öl eine schwere Ölpest aus. Am 3.12.1992 strandete in derselben Bucht die "Aegean Sea" und brach nach einer Explosion auseinander, so dass 80.000 Tonnen Öl ausliefen und 200 Kilometer Küste verseuchten. Da Ausmaß der jetzt drohenden Ölverschmutzung ist noch nicht absehbar, offizielle Verlautbarungen und Beobachtungen vor Ort gehen in der Einschätzung von 50 bis 200 Kilometern betroffener Küste aus.
Quelle: Tim Schwabedissen
Binnenfrachter auf Weser gesunken
Sonntag, 17.11.2002
Vollsperrung der Weser bei Flusskilometer 260: Am 17.11. lief hier südlich
von Nienburg auf Höhe Leeseringen das Binnenschiff "Capella" auf Grund.
Vorher hatte es einen Ruderversager gegeben, wodurch sich der Frachter quer
zum Fahrwasser gestellt hatte. Ein Spezialschiff eilte noch herbei, um die
Ladung von 1.100 Tonnen für Bremerhaven bestimmter Steine zu leichtern.
Dann jedoch brach die "Capella" in der Mite durch und sank. Die Bergung des
Wracks wird mit zwei Wochen Dauer veranschlagt.Quelle: Tim Schwabedissen
Frachter im Nord-Ostsee-Kanal havariert
Montag, 18.11.2002
In der Kieler Schleuse des Nord-Ostsee-Kanals kam es am 18.11. gegen 17.20
zu einer Kollision. Beim Einlaufen in die Südschleuse konnte der Frachter
"Olga P" nicht mehr rechtzeitig aufstoppen und rammte den schwedischen
Containerfrachter "Götaland" ins Heck. An beiden Schiffen entstand
Sachschaden, Menschen wurden nicht verletzt. Die Wasserschutzpolizei nahm
vor Ort die Ermittlungen auf. Bereits in den Morgenstunden hatte nur ein
Notmanöver die Havarie des RoRo-Frachters "Autofreighter", 5927 BRZ,
verhindert. Als die Maschine versagte, gelang es in letzter Minute, das
manövrierunfähige Schiff an die Dalben der Weiche Kleinkönigsförde zu
steuern. Die Kieler "Holtenau" und "Falckenstein" nahmen die
"Autofreighter", die auf dem Weg nach Emden gewesen war, auf den Haken und
vehrolten sie zur Reparatur in den Kieler Nordhafen.Quelle: Tim Schwabedissen
18 Tote bei Schiffsuntergang vor Ägypten
Samstag, 16.11.2002
In
den
Vor der ägyptischen Mittelmeerküste hat sich offenbar eine Schiffstragödie
ereignet. Zwei Wochen nach dem Auslaufen des Fischereischiffes "El Chodeir"
mit 18 Mann Besatzung trieb am 16.11. in der Nähe von Marsa Mathru eine
Leiche an, die als der Kapitän des Trawlers identifiziert werden konnte. Am
17.11. gab die See drei weitere Tote frei, die von der Schiffsbesatzung
stammten. Die "El Chodeir" hatte einige Tage nach Fahrtantritt Notsignale
gesendet. Danach brach der Kontakt zu ihr ab. Nun verdichtet sich die
Vermutung, dass sie mit der gesamten Crew gesunken ist.Quelle: Tim Schwabedissen
Yacht sank auf der Schlei
Freitag, 15.11.2002
In den
In der Nacht vom 14. zum 15.11. sank an ihrem Liegeplatz im Hafen von
Schleswig eine rund 10 Meter lange Motoryacht. Um eine
Gewässerverschmutzung zu vermeiden, wurde das Wrack am nächsten Tag als
erstes von der örtlichen Feuerwehr eingeschlängelt. Ein Autokran hob das
Schiff mit Hilfe von Tauchern später an und brachte es an die
Wasseroberfläche zurück. Als Untergangsursache wurde ein technischer Defekt
festgestellt. Vorsorglich blieb der Ölschlängel weiter
ausgebracht.Quelle: Tim Schwabedissen
Öltanker "Pindar" vor dänischer Küste auf Grund gelaufen
Samstag, 16. November 2002, 21:58 Uhr
Stockholm - Vor der Küste Dänemarks ist am Freitag ein mit 50.000 Tonnen Öl beladener Tanker auf Grund gelaufen. Nach Angaben der dänischen Marine sitzt die «PindaR&Raquo; auf einer Sandbank 18 Kilometer nördlich der Insel Læsø im Kattegat fest. Fünf Ballasttanks in der doppelten Außenhaut des Tankers seien beschädigt worden, als die "Pindar" vor der Insel Läsö im Kattegatt strandete. Das gestrandete Schiff verlor jedoch nach Behördenangaben kein Öl. Experten planen, die Schiffsladung vom Bug zum Heck des Tankers umzuladen, so dass das Schiff aus eigener Kraft frei kommt.Der Tanker war auf dem Weg von Litauen nach Rotterdam, als er vom Kurs abkam.
Am Sonntag, 17.11. ist der Tanker ins freie Wasser manövriert worden.
Quelle: Peter O.Walter , SY ESYS
Havarierter Öltanker droht auseinander zu brechen
Freitag, 15. November 2002, 21:43 Uhr
Madrid - Der vor Spanien havarierte Öltanker droht auseinander zu brechen. An der Seite klafft ein großes Loch. «Wenn das Wetter, wie vorhergesagt, heute schlechter wird, besteht die reale Gefahr des Auseinanderbrechens.»
Das Schiff hat an Backbord unterhalb der Wasserlinie einen zehn bis 15 Meter langen Riss. Der Kapitän und sieben andere Besatzungsmitglieder sowie die SMIT-Mitarbeiter würden aus Sicherheitsgründen über Nacht von Bord gebracht, sagte der Sprecher. Am Samstag sollten sie dann, wenn möglich, zurückkehren. Das Rettungsunternehmen prüft derzeit, ob es möglich ist, das Öl von dem havarierten Tanker auf ein anderes Schiff zu pumpen. Dazu brauche man aber entweder eine ruhige See, den Schutz einer Bucht oder einen Hafen. «Momentan sieht der Wetterbericht aber schlecht aus: 25-30 Knoten NNW sind angesagt für Samstag.
Spanien weigert sich, den Tanker in einen seiner Häfen einlaufen zu lassen. Das Schiff wurde immer weiter auf die offene See hinaus geschleppt. Der Tanker befand sich am Freitagabend rund 140 Kilometer von der Nordwestküste Spaniens entfernt.
Ein spanischer Regierungssprecher erklärte: «Wir versuchen, den Tanker mindestens 190 Kilometer von Spanien weg zu bringen. Wohin er anschließend fährt, liegt nicht in unserer Verantwortung.»
Quelle: Peter O.Walter , SY ESYS
Norwegischer Gastanker mit U-Boot kollidiert
Freitag, 15. November 2002, 16:41 Uhr
Oslo - Der Gastanker "Norman Lady" aus Norwegen hat im Mittelmeer am Mittwoch vermutlich ein amerikanisches Atom-U-Boot gerammt. Die Reederei Leif Hoegh in Oslo teilte am Freitag mit, ihr Schiff habe gerade seine hochexplosive Erdgas-Fracht in Barcelona gelöscht gehabt, als es mit einem unbekannten Objekt zusammengestoßen sei. Niemand sei verletzt worden, aus den Tanks sei kein Öl ausgetreten, und die Umwelt sei nicht bedroht gewesen. Die US-Marine hatte berichtet, dass zur selben Zeit und am selben Ort ihr U-Boot "Oklahoma City" mit einem unbekannten Handelsschiff zusammengestoßen sei. Es bestehe eine große Wahrscheinlichkeit, dass die beiden Schiffe zusammengestoßen seien, sagte der Präsident von Leif Hoegh, Thor Joergen Guttormsen. "Wir können nicht absolut sicher sein, wir warten noch auf einen Bericht der US-Behörden." Die Frage, wer für den Vorfall verantwortlich sei, sollten Experten klären.
Der Tanker "Norman Lady" wurde 1973 gebaut und kann 87.000 Kubikmeter Flüssiggas laden. Das Schiff war auf dem Weg nach Trinidad, wo es wieder Ladung aufnehmen sollte. Derzeit liegt der Tanker vor Gibraltar, wo Taucher den beschädigten Rumpf untersuchen.
Quelle: Peter O.Walter , SY ESYS
Leck am havarierten Tanker abgedichtet
Freitag, 15. November 2002, 08:02 Uhr
Madrid - Im Kampf gegen eine drohende Ölpest an der nordwestspanischen Küste haben die Bergungsteams am Donnerstag einen Teilerfolg erzielt: Das Leck an dem in Seenot geratenen Tanker «Prestige» wurde nach Angaben eines Polizeisprechers abgedichtet. Später fuhr der Tanker mit der eigenen Maschine und der Hilfe von sieben Schleppern weiter auf See hinaus (Position). Bis dahin war aber bereits ein 35 Kilometer langer Ölteppich aus der «Prestige» ausgelaufen, die unter der Flagge der Bahamas von Lettland nach Gibraltar unterwegs war.
Die Lage wurde weiterhin als äußerst ernst beschrieben: Bei schwerem Seegang mit bis zu sechs Meter hohen Wellen war es in der Nacht nicht gelungen, den mit 77.000 Tonnen Heizöl beladenen, 26 Jahre alten Tanker weiter von der Küste wegzuschleppen. Stattdessen trieb er bis auf acht Kilometer auf das Cabo de Tourinan bei Coruna zu. Im Laufe des Tages besserte sich das Wetter und die Versuche, den Tanker auf See hinauszuschleppen, wurden wieder aufgenommen.
Die spanische Polizei teilte mit, der Tanker sei 1999 in New York und in Rotterdam wegen Verstoßes gegen Sicherheitsrichtlinien aufgefallen.
Die «Prestige» war von Lettland nach Gibraltar unterwegs. Nach Angaben von EU-Kommissionssprecher Gilles Gantelet verkehrt der Tanker regelmäßig zwischen der baltischen Republik und der britischen Kolonie an der Südspitze Spaniens. Das 44.000 Tonnen große Schiff wurde nach Angaben der Behörden 1976 in Japan gebaut und zuletzt 1999 gewartet.
Unterdessen hat sich die Lage nach dem Tankerunglück vor Nordspanien weiter entspannt: Der nach der Havarie ausgetretene Öl-Teppich entfernte sich am Freitag wieder von der Küste. Wind und Meeresströmungen hätten das Öl rund 20 Kilometer vom Ufer weg getrieben, teilten die Behörden in Santiago de Compostela mit.
Am Donnerstag hatte sich das Öl noch bis auf eine Entfernung von neun Kilometern der Küste Galiziens genähert.
Die ausgetretene Menge scheint zudem kleiner zu sein, als bislang befürchtet. Inzwischen heißt es, rund 1500 bis 3000 Tonnen seien ins Meer gelangt. Zuvor war von fast der doppelten Menge die Rede gewesen.
Quelle: Peter O.Walter , SY ESYS
Tankerunglück: Kilometerlanger Ölteppich
Donnerstag, 14. November 2002, 21:37 Uhr
MADRID - Nach der Havarie eines Tankers vor der nordspanischen Küste hat sich ein kilometerlanger Ölteppich ausgebreitet.
Vier Schlepper versuchten am Donnerstag, das mit 77.000 Tonnen Schweröl beladene Schiff auf das offene Meer hinauszuziehen und damit eine Umweltkatastrophe zu verhindern. Die EU-Kommission in Brüssel äusserte den Verdacht, die britischen Behörden hätten den Tanker im Hafen von Gibraltar nicht ausreichend auf seine Seetauglichkeit kontrolliert.
Die zuständige EU-Kommissarin Loyola de Palacio schickte deshalb einen Brief an die britische Regierung, um Informationen über die gemachten Kontrollen zu erhalten. Der unter der Flagge der Bahamas fahrende Tanker «Prestige» war in schwerem Sturm leckgeschlagen. In der Nacht zum Donnerstag bewegte sich das Schiff nach Behördenangaben bis auf zehn Kilometer auf die galizische Küste zu.
Das spanische Entwicklungsministerium äusserte die Hoffnung auf eine Verbesserung der Wetterverhältnisse. Dann «könnte das Schiff seine Fahrt fortsetzen, ohne die Küste von Galizien zu treffen», hiess es in einer Erklärung des Ministeriums. Der Tanker war 50 Kilometer vor der Küste in Seenot geraten. Noch am Mittwoch wurden 24 der 27 Besatzungsmitglieder mit Hubschraubern von Bord geholt. Der Kapitän und zwei Seeleute blieben auf dem Schiff. Die Rettungsarbeiten wurden von bis zu sechs Meter hohen Wellen und Sturm erschwert.
Die «Prestige» war von Lettland nach Gibraltar unterwegs. Nach Angaben von EU-Kommissionssprecher Gilles Gantelet verkehrt der Tanker regelmässig zwischen der baltischen Republik und der britischen Kolonie an der Südspitze Spaniens. Das 44.000 Tonnen grosse Schiff wurde nach Angaben der Behörden 1976 in Japan gebaut und zuletzt 1999 gewartet. Nach Ansicht der Kommission hätte der Tanker danach erneut kontrolliert werden müssen. «Die Inspektionen sollten nicht länger willkürlich, sondern gezielt gemacht werden», sagte Gantelet.
Die Umweltschutzorganisation WWF kritisierte am Donnerstag, die Havarie verdeutliche erneut die Schwächen im europäischen Meeresschutz. «Wir benötigen eine leistungsfähige europäische Küstenwache und eine umfassende europäische Gesetzgebung für mehr Sicherheit auf den Meeren», sagte der WWF-Experte Hans-Ulrich Rösner. Der Unfall sei typisch für die mangelnde Schiffssicherheit. «Auf hoher See zählt nur eins: der höchst mögliche Gewinn,» erklärte Rösner.
In Nordspanien kam es laut WWF bereits 1975 und 1992 zu schweren Ölunfällen. Das betroffene Küstengebiet ist nach Angaben der Umweltschutzorganisation ein wertvolles Fischereigebiet, das wirtschaftlich für die kleinen Fischer überlebenswichtig ist. In der Region lebe rund die Hälfte der Bevölkerung vom Fischfang.
Quelle: Peter O.Walter , SY ESYS
US-U-Boot rammte beim Auftauchen Handelsschiff
Mittwoch,
13.11.2002
Erneut ist ein U-Boot der US-Marine mit einem Handelsschiff kollidiert. Die
im italienischen Gaeta stationierte USS "Oklahoma" rammte beim Auftauchen
nahe Gibraltar ein bislang unbekanntes Schiff. An Periskop und Außenhaut der
"Oklahoma" entstanden durch den Zusammenprall leichte Sachschäden, Menschen
kamen nicht zu Schaden. Der Kollisionsgegner setzte seine Fahrt fort und
reagierte auf Funkanrufe nicht. Die US-Behörden leiteten eine Untersuchung
des Zwischenfalls ein. Erst am 9. Februar 2001 hatte das US-Atom-U-Boot
"Greeneville" vor der Küste von Hawaii das japanische Fischerei-Schulschiff
"Ehime Maru" gerammt und versenkt. Dabei waren neun japanische Seeleute ums
Leben gekommen. Zur Bergung der Toten war das Wrack in einem aufwändigen
Verfahren in flacheres Wasser bugsiert worden, um hier einen gefahrloseren
Tauchereinsatz zu ermöglichen. Gerade am 8.11. hatten die Anwälte der
Hinterbliebenen mitgeteilt, dass sie sich mit der US-Marine auf eine
Entschädigungssumme von umgerechnet 13 Millionen Euro geeinigt hätten. Das
entsprechende Abkommen soll am 14.11. in der amerikanischen Botschaft in
Tokio unterzeichnet werden.Quelle: Tim Schwabedissen
Sieben Kutter nach Sturm vor Palawan vermisst
Mittwoch, 13.11.2002
Auf dem Weg von Hongkong nach Malaysia gerieten am 13.11. sieben Kutter
nahe der philippinischen Insel Palawan in ein Unwetter. Offenbar gingen
alle Schiffe mit insgesamt 41 Besatzungsmitgliedern dabei unter. Die
örtliche Marine nahm die Suche nach den vermissten Seeleuten
auf.Quelle: Tim Schwabedissen
Tanker "Prestige" droht zu sinken
Donnerstag, 14.11.2002
Vier spanische Schlepper versuchten in der Nacht vom 13. zum 14.11., den im
Sturm leckgeschlagenen bahamesischen Tanker "Prestige" von der galizischen
Nordwestküste fort aufs den Atlantik hinaus zu ziehen. Der Havarist hat 25
Grad Schlagseite und droht in schwerer See mit bis zu sechs Metern
Wellenhöhe auseinanderzubrechen und zu sinken. Er verliert unverändert
Dieselöl. In den Nachtstunden befand sich der Schleppzug 28 Seemeilen vor
Cap Finisterre. Von den 27 Besatungsmitgliedern waren 24 Philippinos und
Rumänen mit Hubschraubern evakuiert worden. Nur der griechische Kapitän,
sein 1. Offizier und der leitende Ingeneur blieben noch an Bord. Die 1976
erbaute, 243 Meter lange "Prestige" hatte sich auf dem von ihr regelmäßig
befahrenen Weg von Riga nach Gibraltar befunden, als sie leck schlug. Die
geretteten Seeleute gaben an, sie sei mit einem Gegenstand kollidiert.
Spanische Behörden vermuten hingegen einen schlechten Allgemeinzustand des
Schiffes, der zu Materialermüdungen führte. 1999 war der Tanker zuletzt
überholt worden.Quelle: Tim Schwabedissen
Containerfrachter Hanjin Pennsylvania in Flammen
Mittwoch, 13. November 2002, 20:43 Uhr
Colombo – Bei einem Brand auf dem Containerfrachter Hanjin Pennsylvania der Hamburger Traditionsreederei F. Laeisz ist gestern ein Seemann aus Kiribati zu Tode gekommen, ein weiterer wird vermisst. Eine Detonation in Ladebereich 4 hatte das Feuer auf der Hanjin Pennsylvania ausgelöst. Das brennende Schiff befand sich etwa 80 Sm (rund 148 Kilometer) vor der Küste Sri Lankas. Die übrigen 19 Crew-Mitglieder mussten das Schiff verlassen. Sie stiegen auf das Hamburger Containerschiff Wehr Altona um. Acht Seeleute, darunter fünf Deutsche, kämpften auf einem herbeigeeilten Schlepper gegen das Feuer.
Die Brandursache ist noch ungeklärt, sagt der Reeder Nikolaus W. Schües. Die Reederei F. Laeisz, die 1824 gegründet wurde, ist eine der ältesten der Stadt.
Die 350 Meter lange Hanjin Pennsylvania ist erst im Frühjahr in Betrieb genommen worden.
Quelle: Peter O.Walter , SY ESYS
Öltanker vor Küste von Nordwestspanien in Seenot
Mittwoch, 13. November 2002, 21:09 Uhr
Madrid - Vor der nordwestspanischen Küste ist ein Öltanker in Seenot geraten. Wie der Rundfunk berichtete, droht das Schiff vor dem Kap Finisterra zu sinken. Der mit 77 000 Tonnen Rohöl beladene Tanker weist starke Schlagseite auf. Die 27 Crewmitglieder wurden mit Hubschraubern in Sicherheit gebracht. In dieser Region hatte sich vor zehn Jahren bei der Explosion des Tankers »Aegean Sea« eine der größten Umweltkatastrophen ereignet.Quelle: Peter O.Walter , SY ESYS
Deutsche Urlauber vor Galapagos gestrandet
Mittwoch, 13. November 2002, 20:40 Uhr
QUITO - Ein Schiff mit 15 deutschen Urlauber an Bord ist am Montag vor den Galápagos-Inseln gestrandet. Das Schiff war am Montag bei unruhigem Wetter auf eine Klippe vor der Küste der Inseln aufgelaufen. Nähere Informationen über das Schiff und die Umstände der Strandung gab es zunächst nicht. Die Galápagos-Inseln liegen ungefähr 1000 Kilometer vor der Küste Südamerikas und gehören zu Ecuador. Der Archipel, den immer mehr Kreuzfahrtschiffe anlaufen, gilt als eines der letzten Naturparadiese der Erde. Quelle: Peter O.Walter , SY ESYS
"Stars & Stripes" vom Meeresgrund zurück im America's Cup-Race
Dienstag, 12.11.2002
Zum ersten Mal in der Segelgeschichte wird im Viertelfinale des America's
Cup im Hauraki Golf eine Yacht am Start sein, die zuvor gesunken war. Die
"Stars and Stripes" des viermaligen Cupsiegers Dennis Conner war während
eines Trainings im Sommer vor der kalifornischen Küste untergegangen.
Binnen kurzem war sie anschließend gehoben und repariert worden. Nun
ersetzt sie vor Neuseeland das Vorgängerschiff gleichen Namens. Die anderen
Teams gehen mit ihren bereits bewährten Yachten an den Start. Das
Viertelfinale endet am 19. November. Im Februar wartet
America's-Cup-Verteidiger Neuseeland auf den Herausforderer.Quelle: Tim Schwabedissen
15 deutsche Urlauber auf Galápagos gestrandet
Montag, 11. November 2002, 22:27 Uhr
Quito - Vor den Galápagos-Inseln ist ein Schiff mit 15 Deutschen gestrandet. Alle Touristen sind aber gesund und unverletzt. Die Deutsche Botschaft in Ecuador steht über Telefon in Kontakt mit der Gruppe. Weitere Informationen folgen.Quelle: Peter O.Walter , SY ESYS
Englisches Atom-U-Boot auf Grund gelaufen
Mittwoch, 06.11.2002
Bei einem Manöver lief das britische Atom-U-Boot "Trafalgar" nahe der
schottischen Hebrideninsel Skye am 6.11. auf Grund. Zwei der 130
Besatzungsmitglieder erlitten dabei leichte Verletzungen. Das Schiff
tauchte unmittelbar nach dem Zwischenfall auf. Die Druckhülle wie auch der
Atomreaktor erwiesen sich als unbeschädigt. Die Umwelt und die
Öffentlichkeit, so verlautete es aus dem englischen
Verteidigungsministerium, sei nicht gefährdet. Die "Trafalgar" soll am
7.11. zur Inspektion die Marinebasis Faslane anlaufen. Das britische Verteidigungsministerium in London räumte ein, dass eine Gruppe von Praktikanten zu Kampfübungen an Bord der "Trafalgar" gewesen sei und möglicherweise einer von ihnen das Kommando über das Boot gehabt habe.
Bei den Übungen an Bord der "Trafalgar" sei es darum gegangen, die Praktikanten unter möglichst großer nervlicher Anspannung arbeiten zu lassen, sagte ein Sprecher des Londoner Verteidigungsministeriums.
Quelle: Tim Schwabedissen
Sposmoker II kollidiert im Atlantik mit Wal
Mittwoch, 06. November 2002, 20:24 Uhr
Stralsund - Durch einen Zusammenprall mit einem schlafenden Wal wurde bei der "Sposmoker II", dem selbstgebauten Hochseekat von Gerd Engel im Atlantik das Ruder hart getroffen und die Hydraulikzylinder beschädigt. Dadurch musste man auf Notruder gehen, das eingeschränkt manövrierfähige Schiff über Blöcke und Leinen steuern und nur noch mit dem Wind segeln. Die Crew lief den brasilianischen Hafen Salvador an. Leider ist das nicht das erste Pech, das die Sposmoker trifft: In der vergangenen Zeit waren mehrere Masten gebrochen. Die Kollision wirft nun aber alle Pläne durcheinander. So wird die Kerguelen-Expedition, zu der Gerd Engel und Dr. Karl-Heinz-Tschiesche heute in Kapstadt aufbrechen wollten, auf Mitte Dezember verschoben. Von dort geht es zurück nach Südafrika. Wir können nicht riskieren, bei Kap Horn in die Winterstürme zu kommen, sagt Engel.
Quelle: Peter O.Walter , SY ESYS
Kein Lebenszeichen von russischem Atlantik-Überquerer
Mittwoch, 06. November 2002, 06:42 Uhr
Moskau - Von dem russischen Abenteurer Konjuchow, der allein im Ruderboot zu einer Atlantiküberquerung aufgebrochen ist, gibt es seit Tagen kein Lebenszeichen. Sein Vater habe seit Freitag weder angerufen noch ein Funksignal gesendet, sagte Konjuchows Sohn Oskar am Dienstag. «Wir machen uns Sorgen.» Fjodor Konjuchow war am 16. Oktober von den Kanaren in seinem sieben Meter langen Boot nach Westen gestartet. In Barbados soll er nach rund 5.200 Kilometern Anfang Januar ankommen. Beim letzten Kontakt mit seinen Verwandten am Freitag war Konjuchow rund 1.800 Kilometer südwestlich der Kanaren. Wegen eines drohenden Sturms hatte er versprochen, in der Nacht noch einmal anzurufen.
Quelle: Peter O.Walter , SY ESYS
Auch im Pazifik Umweltbedrohung durch Kriegswracks
Dienstag,
05.11.2002
Umweltgefährdende Stoffe an Bord von Wracks - wie im Falle der "Blücher"
gerade ausgeführt - aus dem 2. Weltkrieg bedrohen auch die Inselwelt des
Pazifiks. Unter den gesunkenen Schiffen befinden sich zahllose Tanker,
Frachter, aber auch Flugzeugträger, Bomben und Waffen. Deutlich wurde
dieses Problem vor kurzem, als ein Zyklon das Wrack des amerikanischen
Tankers "Mississinewa", der 1944 von Japan in Yap versenkt wurde, bewegte.
Dadurch wurde ein Teil der Ladung aus neun Millioen Gallonen Öl freigesetzt
und floss in die Lagune der mikronesischen Insel. Der Wissenschaftler
Trevor Gilbert, der über 1000 Wracks im Auftrag der Australian Maritime
Safety Authority untersuchte, kam zu dem Schluss, dass neben zahlreichen
Munitionslager und Chemikalien vor allem das Öl eine große Gefahr
darstellt, wenn größere Mengen, wie sie z.B. die "Mississinewa" noch
enthält, auslaufen. Bedroht ist davon das gesamte Ökosystem und die
Subsistenzwirtschaft der Bevölkerung. Die meisten der Wracks liegen im
relativ flachen Wasser und sind Habitat für Millionen von Lebewesen wie
Fische, Korallen und andere Wirbellose. Im gesamten Pazifikraum wurden
Schiffe von mehr als drei Millioenn Tonnen Raum versenkt, allein auf den
Salomonen befinden sich Wracks mit einem Raumgehalt von einer halben
Million BRT. Rund zwei Drittel sind japanische Kriegs- und Handelsschiffe,
die meisten anderen amerikanische. In Fragen der Säuberung der Wracks gilt
das Flaggenprinzip, also eine Verantwortlichkeit des Staates, unter dessen
Flagge das jeweilige Schiff registriert war. Allein die Kosten der
Ölentsorgung von der "Mississinewa", die im Januar und Februar 2003
erfolgen soll, werden auf vier bis sechs Millionen Dollar geschätzt. Für
Taucher stellen die hunderten von Wracks eines der weltweit attraktivsten
Reviere dar.Quelle: Tim Schwabedissen
Öl der "Blücher" bedroht Oslofjord
Mittwoch, 06. November 2002, 06:34 Uhr
Oslo - Aus dem Wrack des 1940 vor Norwegen versenkten deutschen Kriegsschiffs "Blücher" könnte nach Angaben der Umweltbehörde schon bald Öl austreten und das Gebiet verseuchen. Am Wrack wurden Risse entdeckt, die zu einem Auseinanderbrechen des Schiffsrumpfes führen könnten. Offenbar schreitet der Zerfall des Wracks schneller voran als erwartet und es könnte schon sehr bald in zwei Teile auseinander brechen.Der schwere Kreuzer "Blücher" liegt seit 62 Jahren 90 Meter tief im Oslofjord. An Bord sollen sich noch 20 bis 30 Tonnen Öl befinden, nachdem der größte Teil 1994 abgepumpt worden war.
Am 9. April 1940 war die "Blücher" in der Dröbakenge von der Festung Oskarsborg aus beschossen und vesenkt worden. 830 Soldaten kamen dabei ums Leben.
Quelle: Peter O.Walter , SY ESYS
Kapitän der "Merino" betrunken durch den Oslofjord
Dienstag, 05. November 2002, 07:49 Uhr
Oslo - Der deutsche Kapitän des Frachters "Merino" (Hamburg) hat am Wochenende in Norwegen wegen Alkoholgenusses im Dienst eine Strafe von 15000 Kronen (2.035 Euro) zahlen müssen. Ein Lotse hatte den Schiffsführer angezeigt, als er das 100 Meter lange Schiff in der Nacht zum Samstag durch den Oslofjord von Moss nach Larvik führen sollte.
Der Kapitän wurde zur Polizei gebracht. Er nahm das von der Polizei verhängte Bußgeld sofort hin. "So etwas können wir nicht akzeptieren," sagte ein Sprecher der für das Containerschiff zuständigen norwegischen Reederei Lys-Line. Der Kapitän wurde nicht wieder an Bord gelassen.
Quelle: Peter O.Walter , SY ESYS
Britische Marine rettet Schiffbrüchigen nach 26 Tagen
Sonntag, 03. November 2002, 21:33 Uhr
London - Ein englisches Kriegsschiff hat in der Karibik einen Schiffbrüchigen gerettet, der 26 Tage lang mit seinem defekten Motorboot auf See driftete. Die «HMS Grafton» nahm den erschöpften Lenny Leon Peter an Bord. Er wurde mit einem Hubschrauber in ein Hospital auf Jamaika gebracht. Das Schnellboot des Eigners hatte Anfang Oktober vor der Küste Guadeloupes einen Motorschaden erlitten. Fast 600 Seemeilen entfernt und abseits der normalen Schiffswege sichtete schließlich ein Mechaniker der «Grafton» das Boot.Quelle: Peter O.Walter , SY ESYS
Opferzahl bei "Joola"-Untergang nach oben korrigiert
Sonntag,
03.11.2002
Möglicher Weise im Zusammenhang mit dem Untergang der Fähre "Joola" am 26.
September 2002 hat der senegalesische Staatspräsident die gesamte Regierung
unter Ministerpräsidentin Boye entlassen. Eine Untersuchungskommission kam
jetzt zu dem Schluss, das bei der Katastrophe wohl weitaus mehr Menschen
ums Leben kamen, als offiziell zugegeben wurde. Bislang war die Zahl der
Opfer mit 970 beziffert worden. Aus der Anzahl verkaufter Fahrkarten und
der Schätzung über mitgereiste blinde Passagiere ergibt sich aber die
Vermutung, dass die tatsächliche Zahl von Todesopfern bei 1200 liege. Unter
ihnen befinden sich zahlreiche Kleinkinder. Rettungskräfte waren erst am
Morgen nach dem Untergang der "Joola" zur Unglücksstelle entsandt worden,
es gelang ihnen lediglich, 67 Überlebende zu retten. Verkehrs- und
Verteidigungsminister hatten bereits wenige Tage später ihre Demission
erlärt, nun scheint das offenkundige Versagen des staatseigenen
Fährbetriebes die gesamte Regierung in den Abgrund zu reißen.Quelle: Tim Schwabedissen
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