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Online-Hafenhandbuch Frankreich:
Die Insel Île d'Yeu / Biskaya

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Letztes Update 03/2023


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Die felsige Nordwestküste
Die felsige Nordwestküste (Bild: saturnpro17)  Großbild klick!
Die Insel Île d'Yeu (4.809 Einwohner, 2017) liegt in der Biskaya im Atlantik. Sie liegt etwa 20 Kilometer vor der Küste der Vendée. Das Eiland mit einer Oberfläche von rund 23 Quadratkilometern ist die am weitesten vom französischen Festland entfernte Atlantikinsel. Haupteinnahmequelle auf der Insel sind der Tourismus und (heute nur noch im geringen Umfang) Fischfang. Hauptstadt und Fährhafen der Insel ist Port-Joinville.

Die dem Kontinent zugewandte Ostküste bietet gute Bademöglichkeiten, da der Strand flach ins Meer abfällt. Die südwestliche Côte Sauvage ist steil und felsig, unterbrochen von einigen Buchten mit Badestränden. Der Ort Saint-Sauveur mit Kirche, Kneipe und Markt gilt als heimliche Hauptstadt der Insel. Sehenswert ist auch Port-de-la-Meule, ein kleiner Naturhafen an der Côte Sauvage. Zwischen den größeren Siedlungsflächen liegen an den Schnittstellen der größeren Straßen kleine Ker genannte Dörfchen. Das Wort Ker ist aus dem lateinischen quadrivium (französisch carrefour) für Kreuzung entlehnt.

Im Sommer besuchen tausende Tagesbesucher die Insel. Vor allem reiche Pariser besitzen ein Haus auf der Insel, dadurch befinden sich in der Hochsaison etwa 35.000 und im Winter 5.000 Personen auf der Insel. Im Südwesten der Insel liegt ein Flughafen für kleinere Maschinen.

Über die ganze Insel verstreut stehen Dolmen (dolmen des petits fradets)und Menhire, die auf eine Besiedelung bereits zur Steinzeit hinweisen. Lateinisch hieß die Île d'Yeu Insula Oya. Im Mittelalter bewirtschafteten Mönche die Insel. Während des Hundertjährigen Krieges fiel die Insel zunächst an die englische Krone, wurde dann aber im Jahre 1785 von Frankreich zurückerobert.

Auf der Insel baute man viel Korn an und es gab viele Windmühlen, heute zeugen jedoch nur noch Überbleibsel oder renovierte Mühlen davon, zudem sieht man fast überall wildes Korn wachsen.

Auf der Insel befindet sich auch eine Zitadelle, sie wurde 1858-1866 gebaut. Im Ersten Weltkrieg diente sie als Umschlagplatz für Küstenbatterien und deren Munition. Im Jahre 1916 hatte sie sogar österreichisch-ungarische Kriegsgefangene; 1940 wurden in ihr 125 französische Kommunisten interniert. Die Zitadelle war von 1940 bis 1944 von deutschen Soldaten besetzt. Um die Zitadelle herum wurde ein Wald angepflanzt, um sie zu tarnen. Am 14. August 1945 wurde Pétain von einem französischen Kriegsgericht wegen seiner Kollaboration mit dem Deutschen Reich zum Tode verurteilt. Die Strafe wurde durch seinen späteren indirekten Nachfolger Charles de Gaulle in lebenslange Haft und Verbannung auf die Insel Île d'Yeu umgewandelt. Pétain starb 1951 in der Verbannung.

Im Hof der Zitadelle befand sich ehemals ein sieben Meter hoher Menhir, der aber im 18. Jahrhundert durch zwei große Windmühlen ersetzt wurde. Diese wiederum fielen der Zitadelle zum Opfer. Heute wird der Hof für öffentliche Veranstaltungen genutzt (Zirkus, Konzerte).

Im Dezember 1999 litt die Insel unter der Ölpest, die durch die Havarie des maltesischen Tankers Erika ausgelöst worden war.



Port-Joinville
46° 43.778' N 002° 20.723' W
Die Marina bietet 600 Plätze für Segelyachten bis zu 18 Meter LÜA auf 1,5 bis 2,5 Meter Wassertiefe.

Port-Joinville ist mit ca. 2000 Einwohnern Hauptort und Fährhafen der Insel.
Der Ort liegt an der Nordost-Küste der Insel. Von hier gelangt man mit Fähren in 40 bis 70 Minuten zum Festland, nach Fromentine, La Fosse auf der Île de Noirmoutier oder St. Gilles-Croix-de-Vie. Baulich dominiert wird der Ort von der Kirche Notre-Dame du Port, die im Jahr 1827 errichtet wurde. Sehenswert sind auch eine alte Seenotrettungsstation (nähe Post), ein Fischereimuseum und ein Heimatmuseum.

Bis zum 17. Jahrhundert existierte nur ein kleiner von zwei felsigen Molen eingefasster Naturhafen. Im 17. Jahrhundert wurde dann ein neues Kai errichtet und 1846 wurde der Ort in Port-Joinville umbenannt. Mit dem neuen Namen wollte man Louis-Philippe-Joseph, Herzog von Orléans, Prince de Joinville und seinen Sohn Louis-Philippe ehren, die im 19. Jahrhundert den weiteren Ausbau des Hafens vorangetrieben hatten. Im 20. Jahrhundert kamen ein Hafenbecken, ein moderner Fischereihafen und ein Yachthafen hinzu. Im Jahr 2005 wurde ein Anleger für Katamarane neben bisherigen Hauptanleger Gare Maritime gebaut. Lange Zeit bildete der Fischfang die wichtigste Einnahmequelle flankiert von einigen großen Fischverarbeitungsfabriken (Ortsteil Usines - mittlerweile stillgelegt). Eine große Fischauktionshalle neben dem Wochenmarkt wurde 2005 abgerissen.

Navigation: Die Ansteuerung ist bei Tageslicht und nachts problemlos. Achtung: Vor der Hafeneinfahrt liegen oft Stellnetze und Bojen von Fangkörben! Als Ansteuerungshilfe kann tagsüber ein auffälliger weißer Wasserturm dienen. Nachts ist die Hafeneinfahrt befeuert.

Service / Sonstiges: Duschen/WC (auch behindertengerecht), Restaurants, Fischlokale, Einkaufsmöglichkeiten Supermarkt (Casino supermarché in Hafennähe), Bäckerei am Hafen, Waschsalon, Defibrillator, Strom/Wasser am Steg, Tankstelle (Diesel, Benzin), Werft, Bord-Werkstatt, Bootselektrik, Motoren-Werkstatt, Slip, Kran 18t, Hubschrauber-Landeplatz, Fahrradverleih, Stangeneis, WLAN Anschluss (vom Schiff aus verfügbar), Badestrand in Hafennähe, Autoverleih, Arzt, Bank, Post

Küste und Umgebung: Die Küste im Bereich von des Hafens ist urban geprägt und dicht bebaut. Die Küste der Insel besteht ansonsten aus schroffer, felsiger Steilküste mit vereinzelten Sandbuchten. Das Land oberhalb ist relativ flach bis sanft hügelig und wird landwirtschaftlich genutzt.



Kontakt:
CCI der Vendée - BP 312 - Quai Vernier - 85350 Ile d'Yeu
Tel: 02 51 58 38 11
Fax: 02 51 26 03 49
plaisance.iledyeu@vendee.cci.fr
VHF-Kanal 9



windsack Entsprechend ihrer atlantiknahen Lage am Westrand des europäischen Festlandes hat die Île d'Yeu ein ausgesprochen ozeanisches Klima mit relativ milden Temperaturen. Schnee und Frost treten nur selten auf, die Sommer sind mäßig warm. Den Wetterverlauf prägt ein rascher Wechsel von Hoch- und Tiefdruckgebieten, die vom Atlantik heranziehen.
Die vorherrschenden Westwinde können vor allem im Winter Sturmstärke erreichen. Regenschauer und starke Winde können sehr kurzfristig auftreten, sind jedoch meist nur von kurzer Dauer.
Deutlich spürbar ist der Einfluss der starken Gezeiten auf den Wetterverlauf, aber auch den Jodgehalt der Luft, der recht hohe Werte erreicht. Die starken Winde bedingen zudem einen geringen Schadstoffgehalt der Luft. Der Wind weht fast ständig aus nordwest- und westlichen Richtungen.



Weblinks:
Île d'Yeu in Wikipedia

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Lage der Île d'Yeu Lage der Île d'Yeu
(Bild: Eric Gaba)  Großbild klick!
Karte Île d'Yeu Karte Île d'Yeu (Bild: Bourrichon)  Großbild klick!
Hafenplan Port Joinville Hafenplan Port Joinville
(Bild: Google Earth / Bearbeitung Walter)  Großbild klick!
Luftbild Hafen Port Joinville Luftbild Hafen Port Joinville
(Bild: marinas.com)  Großbild klick!
Ansteuerung Port Joinville Ansteuerung Port Joinville
(Bild: prolot)  Großbild klick!
Luftbild der Insel Luftbild der Insel (Bild: nn)  Großbild klick!
Im Fischereihafen Im Fischereihafen
(Bild: Garder le kap) Großbild klick!
Hafeneinfahrt Port Joinville Hafeneinfahrt Port Joinville
(Bild: Alain Candeau)  Großbild klick!
Am großen Slip Am großen Slip
(Bild: onurb37)  Großbild klick!
Port Joinville: Am Hafen Port Joinville: Am Hafen
(Bild: al1mg) Großbild klick!
Port Joinville: Fischkutter im Hafen Port Joinville: Fischkutter im Hafen
(Bild: iledyeu)  Großbild klick!
Alte Rettungsstation Alte Rettungsstation
(Bild: Clément Bucco-Lechat) Großbild klick!