Der Millstätter See / Österreich ist ein See nördlich des Drautals bei Spittal in Kärnten (Österreich). Er liegt in 588 m Seehöhe, ist circa 12 Kilometer lang und bis zu 1,5 Kilometer breit und nach dem Wörthersee Kärntens zweitgrößter, mit etwa 141 m tiefster und gleichzeitig mit 1.170 Millionen Kubikmetern auch wasserreichster See. Größere Orte am See sind Millstatt mit dem Stift Millstatt, Seeboden, Döbriach, Pesenthein und Dellach.
Sein Nordufer ist - wie in Kärnten üblich - mit privaten Häusern dicht verbaut, nicht jedoch das Südufer, das beinahe überall frei zugänglich ist.
Für die Fortbewegung am See wurden durch Jahrhunderte einfache Flachboote, die Plätten verwendet. Flöße boten vor dem Ausbau der Straßen die einzige Möglichkeit schwere Lasten wie Holz oder Kohle über den See zu bringen. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts wurden auch mit breiten Booten, den Plätten Güter transportiert. Die letzte erhaltene, die schon mit einem Dieselmotor betrieben ist, steht vor dem Fischerhaus. Den ersten Hinweis auf die Schifffahrt als Freizeitvergnügen gibt es aus dem Jahre 1870. Mit dem aufkommenden Fremdenverkehr kamen aufwendiger gebaute Kielboote als Ruder- und Segelboote in Gebrauch. Ab 1890 gab es den ersten kleinen Privatdampfer am See, ab 1892 gab dann auch einen Petroleumdampfer. Seit 1901 gibt es eine Millstättersee Schifffahrtsgesellschaft für den Personenverkehr, die den Schraubendampfer Margarete in Betrieb nahm. Heute gibt es einen regelmäßigen Linienverkehr durch die Millstätter See Schifffahrt GmbH.
Gegenwärtig wird die Vergabe von Zulassungen für private Motorboote sehr restriktiv gehandhabt. In den 60er Jahren war die Bekämpfung des Motorboot-Lärms ein dringliches Anliegen. Die Gendarmerie hatte fünfzig ausländische Motorboote zum Verkehr zugelassen und um den Fremdenverkehr nicht durch Verbote zu schädigen, wurden noch weitere zwanzig Motorboote genehmigt.
Tourismus und Unterkünfte: Rund um den See gibt es gut ausgebaute Campingplätze und einen Stellplatz für Wohnmobile. Das Angebot an Ferienwohnungen, Pensionen (Ferien auf dem Bauernhof) und Hotels ist reichlich.
Klimatisch ist der See durch einen Aufwind begünstigt, der über dem See zu vermehrtem Sonnenschein, aber in der unmittelbaren Umgebung für Schlechtwetter sorgt. Der Millstätter See ist einer der wärmsten Seen Kärntens, da Zu- und Abflüsse gering sind. Kalte Zuflusswässer werden zum Untersinken veranlasst und Mischung verhindert. Die Warmwasserschicht erreicht im Sommer eine Tiefe von fünf bis acht Meter, wobei der oberflächliche Warmwasserkörper sich auf 22 bis 25, bei Windstille und in Buchten bis zu 28 °C erwärmen kann.
Der WIND, ein seltener GAST
Bevor man über Wind und Wetter in Kärnten spricht, muss man bedenken, dass die Lage Kärntens im Bereich der Südabdachung der Alpen und die ausgeprägte Beckenform gewisse klimatische Eigenheiten bedingen.
Grundsätzlich gehört der Süden Österreichs zur gemäßigten Klimazone Mitteleuropas, allerdings wird dieses Klima durch Landschaftsrelief und lokale Gegebenheiten modifiziert. Da die meisten Gebirgsketten eine West - Ost Erstreckung aufweisen, haben die Hänge ausgeprägte Sonnen- und Schattenseiten (beziehungsweise LUV- und LEESEITEN). Die Lage der Hänge ist daher von großer Bedeutung für Bestrahlung, Niederschlag, und in weiterer Folge für die (thermischen) Winde.
In Kärnten überwiegen eindeutig die Wetterlagen mit (süd-) westlichen Strömungen, wobei die ostwärts ziehenden Tiefdruckgebiete nördlich der Alpen kaum Einfluß haben, die vom Mittelmeer kommenden aber schon. Vor allem das GENUA - TIEF macht sich in Kärnten mit Schlechtwetter bemerkbar. Unsichere Wetterlage bringt meist frischere West-, beziehungsweise Südwestwinde (3 bis 6 Beaufort), die - im Frühjahr oder Herbst - auch mehrere Tage andauern können.
Herrscht Schönwetter rechnet man in Kärnten allgemein mit Ostwinden (2 bis 3 Beaufort, relativ selten bis 4), die aber meist am Nachmittag und leider nicht besonders regelmäßig einsetzen. Abgelenkt durch Berge und Täler kommen diese Winde stellenweise auch aus Südost oder Nordost. Das sonstige Windgeschehen beschränkt sich in Kärnten letztlich auf sommerliche Gewitter, die meist von böigen Winden begleitet werden. Sie erreichen oft mehr als 6 Beaufort, sind für Segler nicht ungefährlich und bescheren den Segelsurfern meist ihre - seltenen - sommerlichen Hocherlebnisse.
Für Segler findet man in Kärnten in erster Linie im Frühjahr (April bis Mai) eine brauchbare Windsituation, während sich in den Sommermonaten praktisch nichts tut.
Die Windtage lassen sich an allen fünf Fingern abzählen. Im Herbst ist die Situation wieder besser, es sei denn der sogenannte "Altweiber Sommer" macht den Seglern einen Strich durch die Rechnung. Die dann vorherrschende stabile Hochdrucklage kann oft wochenlang durchstehen und auch im September und Oktober für eine Serie bildschöner, leider windloser Tage sorgen.
In der Praxis lassen sich aber alle Kärntner Seen nicht über einen Kamm scheren und es gibt natürlich lokale Unterschiede. Während die Schönwetterthermik für herrlich schöne frische Winde sorgt (beispielweise der Rosenwind am Attersee, der Brunnwind am Wolfgangsee oder die berühmt berüchtigte ORA am Gardasee) ist es in Kärnten auch in diesem Punkt schlecht bestellt. Allerdings nicht überall, denn an Seen die von höheren Bergen umgeben sind wie etwa der Ossiachersee oder der FAAKERSEE , findet man ausgeprägtere thermische Winde. Vor allem dann, wenn auf den Berggipfeln noch Schnee liegt. Darüber hinaus können auch Fallwinde , wie beispielweise am FAAKERSEE, wo der Wind manchmal böig vom Mittagskogel pfeift, das lokale Wettergeschehen beeinflussen.
Weitere Binnenseen in Österreich: Achensee Altausseer See Alte und Neue Donau bei Wien Attersee Grundlsee Hallstätter See Keutschacher See Klopeiner See Längsee Mattsee Millstätter See Mondsee Neufeldersee Neusiedlersee Obertrumer See Ossiacher See Ottensteiner Stausee Plansee Speicher Durlaßboden Traunsee Walchsee Wallersee Weißensee Wolfgangsee Wörthersee Zellersee
Weblinks:
Der Millstädter See in Wikipedia
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Lage Millstätter See
(Bild: Lencer / Bearbeitung Walter) Großbild klick! Übersicht Millstätter See (Bild: Google Earth) Großbild klick! Blick über den Millstätter See nach Nordwest
(Bild: JOADL) Großbild klick! Von der Millstätter Alpe aus gegen Süden
(Bild: JOADL) Großbild klick! Millstädter See mit Stift Millstadt
(Bild: Joadl) Großbild klick! Millstadt am Millstädter See (Bild: Joadl) Großbild klick!
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