EUROPÄISCHES SEGEL-INFORMATIONSSYSTEM
Zitat: "Ein 69-jähriger Mann aus Nordrhein-Westfalen und ein Italiener wurden erschlagen ..." stimmt auch nicht: Der 69-Jjährige aus Deutschland wurde NICHT erschlagen sondern starb an einem Herzinfarkt ... Hier waren Journalisten am Werk, bar jeder Fachkenntnis aber mit viel Sinn für Sensationsmache ... Wir berichten über die tatsächlichen Ursachen. Acht Meter hohe Freak-Wellen zertrümmerten am 3.3.2010 gegen 1630 Uhr mehrere Fenster im vorderen Bereich von Deck 5 an Bord des Kreuzfahrtschiffes "Louis Majesty", 32396 BRZ (IMO-Nr.: 8814744) im Mittelmeer, rund 130 Kilometer nordöstlich von Barcelona. In dem dort gelegenen Restaurant starben zwei Menschen, ein 69-jähriger Deutscher aus Nordrhein-Westfalen und ein Italiener, 14 weitere Fahrgäste wurden verletzt. Was war passiert? Es ist gerade Kaffee und Kuchen-Zeit. Rund 70 Urlauber haben sich zu einem Drink im Salon auf Deck fünf versammelt, durch die großen Fenster am Bug des Kreuzfahrtschiffes "Louis Majesty" beobachten sie die aufgewühlte See. Die "Louis Majesty" ist am ursprünglichen Ziel Barcelona vorbeigefahren und befindet sich südlich des Golfes von Lion. Sie ist auf dem Weg nach Genua: Gegen 16 Uhr 30 wurde der mit Stabilisatoren für hohen Seegang ausgerüstete, 207 Meter lange Kreuzfahrer von der ersten Welle getroffen, wie Augenzeugen berichten; geschätzte Höhe: acht Meter. Sie richtet noch keinen Schaden an. Kurz darauf folgt eine zweite Welle, bis zu zehn Meter türmt sie sich auf, die Fenster im Salon bersten. Dann die dritte Welle: Mit ungeheurer Wucht dringt Wasser ein, wirft Tische und Stühle um, Glasscherben und Fensterrahmen fliegen durch die Luft.
Was hätte der Kapitän tun können?
Karlheinz Follert, Geschäftsführer des Verbandes Deutscher Kapitäne, schließt einen Fahrfehler des Kapitäns nicht aus. „Es gibt häufiger derart schlechte Wetterverhältnisse im Golf von Lyon“, sagt er. „Dann muss man eigentlich den Kurs anpassen und die Geschwindigkeit drosseln.“ Eine gute Seemannschaft könne ein Schiff durch acht Meter hohe Wellen steuern. Der Unfall erinnert in fataler Weise an die "Grand Voyager" (Bericht) die am 14. Februar 2005 ebenfalls im Frühjahr(!) und im gleichen Seegebiet(!) Seeschlag erlitten hatte ...
Hallo ESYS, in der Zeit vom 12.3. bis 24.3. war ich Passagier auf der Louis Majesty. Am 13.3. habe ich mir auch den Salon in Bug auf Deck 5 angesehen. Von den Schäden war nichts mehr zu sehen. Auf der Fahrt nach Barcelona gab es eine Starkwind-Warnung. Der Kapitän änderte daraufhin den Kurs direkt auf Marseille/Genua. Auf See durchschlug ein Brecher (ca. 8 mtr.) eines der Fenster des Salons auf Deck 5. Mehrere Brecher stiegen ein. Dadurch wurden 2 Passagiere getötet und mehrere andere verletzt. Aus meiner Sicht trägt der Kapitän die Verantwortung. Er hat versäumt die Frontfenster des Salons mit den vorhandenen Blenden gegen Brecher zu sichern. Die Blenden sind an Deck 5 auf dem Vorschiff Backbord an der Schanz gestaut. Die Fenster haben Schraubverriegelungen zum Befestigen der Blenden. Diese Vorrichtungen sind sichtbar älter als 3 Wochen. Vermutlich, um den Gästen im Salon ein Schauspiel zu geben, -das "Schauspiel" wurde ja auch gefilmt, - hat er die Fenster nicht mit den Blenden gesichert (gepanzert). Das, obwohl er wissen musste, dass das Vorschiff keine wellenbrechenden Aufbauten auf dem Vorschiff hat. Bas Bild rechts zeigt deutlich auch das Vorschiff und höhengleich -Deck 5- die Salonfenster. (Das Foto entstand am 15.3. in Valetta.) Nach dem Unglück lief das Schiff doch Barcelona an. Meine Reise begann mit einem anderen Kapitän. Nach dem Unfall wurde Kapitän Georgios Delagrammatikas abgelöst und durch Kapitän Leonidas Panopoulos ersetzt. Weblinks: SOS-Seenotfälle, Archiv Der mysteriöse Untergang der 'Beluga' Chronik bedeutender Seeunfälle Antike bis 1499 Chronik bedeutender Seeunfälle 1500 bis 1899 Chronik bedeutender Seeunfälle 1900 bis 1949 Fehlt ein wichtiges Link zum Thema? Link mitteilen
Schlagwörter: Louis Majesty, Kreuzfahrtschiff, Unfallbericht, Kreuzfahrer, Freakwave, freak wave, Mosterwellen, drei Schwestern, Weiße Wand, Mistral, Schiffahrt, in Seenot, Schiffsunglück
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